Außerferner Wirtschaft fordert: Freundschaft mit Bayern beschließen
Die Außerferner Wirtschaft fordert von der künftigen Landesregierung einen schriftlichen Pakt mit Bayern.
Reutte – Wer auch immer in Tirol nach den Landtagswahlen das Sagen hat, sieht sich mit Forderungen der Außerferner Wirtschaft konfrontiert. Die Prioritäten wurden im Bezirksstellenausschuss der Wirtschaftskammer parteiübergreifend von VP, FP und Grünen formuliert und nun von WK-Obmann Christian Strigl, Bezirksstellenleiter Wolfgang Winkler und Industriellem Reinhard Schretter präsentiert.
An oberster Stelle steht die Forderung nach der Selbstständigkeit der HTL. Allein für Herbst liegen 48 Anmeldungen vor. Strigl: „Die Organisation der HTL Reutte als dislozierte Klasse der HTL Anichstraße ist schwierig.“ Zeitgleich fordert die Kammer die Errichtung eines Schüler- und Lehrlingsheimes im Schulzentrum. Strigl liegt auch die 50-km/h-Beschränkung im Lermooser Tunnel schwer im Magen. „Sonst werden wir bei jedem Almabtrieb um eine Stellungnahme gebeten. Aber bei so einer wichtigen Entscheidung sind wir nicht eingebunden“, schüttelt er den Kopf und fordert wenigstens ein dynamisches Verkehrssystem. Der Industrielle Schretter möchte wiederum auf europäischer Ebene Gas- und Strompreis entkoppelt wissen.
Die Beziehungen zum Allgäu hätten während Corona stark gelitten und müssten wieder intensiviert werden. 900 Personen pendeln laut Winkler täglich zum Arbeiten hinaus ins Allgäu, 873 kommen herein. Zu den engen wirtschaftlichen Verflechtungen kämen auch gesellschaftliche. „Wir haben sieben ganzjährig geöffnete Übergänge ins Allgäu und Werdenfelser Land, aber nur einen Richtung Inntal. Das sagt genug darüber aus, warum wir sehr in Richtung Deutschland orientiert sind. Wir fordern daher einen Freundschaftsvertrag zwischen Tirol und dem Freistaat Bayern.“ Dieser soll eine Durchlässigkeit der Grenzen auch im Krisenfall sicherstellen. (fasi)
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