Bericht zu Cyberkriminalität: Hacker attackieren öfter kleine Firmen
Unternehmen in immer mehr Branchen werden Ziel von Cyberangriffen. Die Zahl der Attacken explodiert.
Innsbruck – Cyberangriffe werden nicht nur massiv mehr. Kriminelle attackieren auch immer öfter kleine Unternehmen und verursachen in immer mehr Branchen Störungen und Schäden. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht des Cloud-Security-Anbieters Barracuda über die Entwicklung von Ransomware-Bedrohungen hervor. Bei diesen Schadprogrammen wird meist ein Verschlüsselungsprogramm in das Computersystem eingeschleust, mit dessen Hilfe ein Eindringling den Zugriff auf Daten, deren Nutzung oder auf das ganze Computersystem verhindern kann.
Der aktuelle Report umfasst Angriffsmuster aus der Zeit von August 2021 bis Juli 2022. Seit Beginn des Ukrainekriegs habe sich das Ziel vieler Cyberangriffe von reinem finanziellem Gewinn für die Angreifer dahingehend gewandelt, so viel Störung und Schaden wie möglich zu verursachen, erklärte Barracuda. Die Menge der entdeckten Ransomware-Bedrohungen betrug im ersten Halbjahr 2022 mehr als 1,2 Millionen – pro Monat.
Viele Cyberkriminelle hätten es auf kleine Unternehmen abgesehen und versuchten, sich Zugang zu größeren Organisationen zu verschaffen. Immer öfter geraten Dienstleister ins Visier – hier hat sich die Zahl der Angriffe binnen 12 Monaten verdoppelt. Auch Automobil-Unternehmen, Gastgewerbe, Medien, Einzelhandel sowie Software- und Technologie-Firmen geraten verstärkt ins Visier von Kriminellen.
Bei 106 öffentlichkeitswirksamen Angriffen, die sich Barracudas Analysten näher angesehen haben, sind die Hauptziele nach wie vor Bildung (15 %), Kommunen (12 %), Gesundheitswesen (12 %), Infrastruktur (8 %) und Finanzwesen (6 %). In allen Bereichen gab es Zuwächse. „Insbesondere die Angriffe auf kritische Infrastrukturen haben sich im untersuchten Zeitraum vervierfacht“, so das Unternehmen. Viele Unternehmen melden Vorfälle nicht. Die Attacken würden oft raffiniert ausgeführt und seien für kleine Betriebe extrem schwer zu bewältigen. Der Bedarf an Sicherheitslösungen sei so groß wie noch nie. (wer)