Energiesparen

Goldenes Dachl und Co: In Innsbruck wird es früher dunkel

Denkmäler wie das Goldene Dachl werden in einem ersten Schritt statt bis Mitternacht nur noch bis 23 Uhr beleuchtet. (Archivbild)
© Foto Rudy De Moor

Jetzt also doch: In Innsbruck werden die Beleuchtungen von städtischen Gebäuden früher abgedreht. Der Effekt? Mehr symbolisch.

Von Marco Witting

Innsbruck – Ja. Es herbstelt. Und Ja. Man merkt „den Tag“, wie der Tiroler gerne an dieser Stelle sagt. In Innsbruck wird es früher dunkel. Ganz unabhängig vom herannahenden Herbst. Denn die Stadt spart künftig Strom und beleuchtet diverse Sehenswürdigkeiten eine Stunde kürzer. Jetzt also doch. Nachdem BM Georg Willi in einer derartigen Maßnahme vor wenigen Wochen noch zu wenig Einsparungen sah – die TT berichtete –, kommt sie nun sehr schnell. Der Effekt? Eher symbolisch.

„Jede Kilowattstunde zählt“, hieß es gestern in der Aussendung der Stadt. Gemeinsam mit den IKB wird an 34 Standorten das bisherige Beleuchtungskonzept umgestellt. „Niemand versteht Kampagnen zum Stromsparen, wenn auf der anderen Seite das öffentliche Leben weitergeht wie bisher“, wird BM Georg Willi in der Aussendung zitiert.

Wenn die Bevölkerung zum Stromsparen angehalten wird, muss dies auch in Bezug auf öffentlichen Einrichtungen passieren. Niemand versteht Kampagnen zum Stromsparen, wenn auf der anderen Seite das öffentliche Leben weitergeht wie bisher.
Georg Willi, Bürgermeister (Grüne)

Den Anfang machen ein Großteil der öffentlichen Gebäude bzw. Denkmäler wie etwa das Goldene Dachl, der Stadtturm, das Landestheater, die Jesuitenkirche oder der Rudolfsbrunnen, die statt wie bisher ab 24 Uhr bereits ab 23 Uhr dunkel sind. Bis Ende des Jahres folgen die Einrichtungen, die die ganze Nacht angestrahlt werden. Hier braucht es eine neue Programmierung. Insgesamt können mit beiden Maßnahmen zusammen 50.000 Kilowattstunden jährlich eingespart werden – der Stromverbrauch von rund 15 Einfamilienhäusern. Den großen Wurf beim Stromsparen hat Innsbruck hinter sich. Die Umstellung der IKB auf LED-Technologie spart bereits seit 2020 den Stromverbrauch von rund 800 Durchschnittshaushalten.

Bei der Straßenbeleuchtung gibt es zudem „Normen und Richtlinien“, was die Sicherheit betrifft, wie Helmut Müller, Vorstandsvorsitzender der IKB erklärt. Viel Potenzial beim Energiesparen sieht er bei den Beleuchtungen von Schaufenstern. An seiner Einschätzung, dass Innsbruck seine Hausaufgaben früher als andere gemacht habe, hätte sich nichts geändert, sagte Willi, von der TT auf seinen Schwenk angesprochen. Es gehe vor allem darum, „ein Zeichen zu setzen und Stromsparen sichtbar zu machen“.

Kritik kam gestern von GR Gerald Depoali (GI). Er findet Willi beim Stromsparen „unglaubwürdig“ – besonders in Hinblick auf die Lichtshow zu Silvester.

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