Telegram hat Daten an deutsche Sicherheitsbehörden übermittelt
Berlin – Der Messengerdienst Telegram hat Nutzerdaten an deutsche Sicherheitsbehörden weitergegeben. Das Innenministerium in Berlin bestätigte das auf Anfrage des NDR, wie der Sender am Mittwoch mitteilte. Bisher hatte Telegram damit geworben, Nutzerdaten nicht an Regierungen oder Ermittlungsbehörden zu geben. Telegram wird deshalb von Kriminellen, Terrorverdächtigen ebenso wie von Oppositionellen weltweit gleichermaßen genutzt – im Vertrauen darauf, dass ihre Daten dort sicher sind.
Gegenüber dem Rechercheformat "STRG_F" (NDR/funk) erklärte das Ministerium demnach, es handle sich um wenige "herausgehobene Einzelfälle", in denen Telegram Bestandsdaten übergeben habe, also zum Beispiel IP-Adressen von Nutzerinnen und Nutzern. Laut NDR handelt es sich um 25 Fälle, in denen es um möglichen Kindesmissbrauchs und islamistischen Terrorismus ging. In fast 400 Fällen seien Inhalte von Telegram gelöscht worden. (APA/dpa)