Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung: Alle gegen Mattle
Innsbruck – Für die Polit-Konkurrenz war es gestern ein gefundenes Fressen. Dass just Bildungslandesrätin Beate Palfrader (VP) ihre Partei und somit auch Spitzenkandidat Anton Mattle davor warnt, den nunmehr auch von den Schwarzen versprochenen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung nur in Tirol auszurollen (und nicht bundesweit), sorgte für Zweifel an der VP-Linie. Ebenso, dass Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf (VP) volle Kostenabgeltung vom Land einforderte.
Grünen-Frontmann Gebi Mair ortet hierauf „erste Zerfallserscheinungen in der ÖVP“. Und zwar in deren „bündische Einzelteile“. Der Koalitionspartner sei für die Grünen „zunehmend der instabile Faktor in der Landespolitik“.
Bis dato habe die schwarz-grüne Landesregierung sämtliche Initiativen in Sachen Kinderbetreuung „schubladisiert“, kritisiert Andrea Haselwanter-Schneider (Liste Fritz). Auch SP-Chef Georg Dornauer fragt sich „was jetzt tatsächlich die Linie der ÖVP ist“. Und fordert eine Klarstellung von Mattle ein.
Diese gab Mattle gestern auf TT-Anfrage auch. Er lobte Palfrader zwar für ihre bisherige Arbeit, jetzt sei es aber „der richtige Zeitpunkt, um Mut zu beweisen, als Bundesland vorauszugehen und den TirolerInnen eine Garantie abzugeben, dass sie für ihr Kind einen Betreuungsplatz bekommen“. Finanziell bräuchten sich Gemeinden keine Sorgen machen, so Mattle. (mami)
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Anspruch auf Kinderbetreuung: Palfrader „hält das für schwer durchführbar“
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