Offene Briefe und offene Fragen in der Wörgler Stadtpolitik
Wörgl – In Wörgl schreibt man sich noch Briefe, weniger romantische allerdings. GR Gabriela Madersbacher (Liste Wechner) forderte BM Michael Riedhart (VP) in einem offenen Brief auf, diverse Fragen zu Ausgaben zu beantworten. Mit bisher genehmigten Überschreitungen würde man bereits zwei Mio. Euro über dem vorgesehenen Jahresbudget liegen. Riedhart lud Madersbacher zum persönlichen Gespräch, um „unter vier Augen“ zu antworten. Madersbacher schießt nun mit einem zweiten offenen Brief nach. Riedharts Auskünfte gegenüber der TT bezüglich eines Ausflugs zum Bäderkongress in Rust reichen ihr (u. a.) nicht aus. Sie verlangt Belege dafür, dass der für die Recherche zum Thema Regionalbad nicht notwendige Abstecher nach Straßburg wie vom Bürgermeister behauptet aus eigener Tasche, nicht aus öffentlichen Mitteln bezahlt wurde. „Nichtsdestotrotz werde ich die Möglichkeit einer Sachverhaltsdarstellung an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft prüfen lassen“, erklärt Madersbacher in dem Brief.
Riedhart reagiert verblüfft. Er zieht sein Angebot eines persönlichen Gesprächs zurück und will seine Antworten in der nächsten öffentlichen Gemeinderatssitzung verlesen. Zudem kündigt er seinerseits ein Schreiben an, das wiederum einige Fragen an Madersbacher als ehemalige Kulturreferentin unter der Führung von BM Hedwig Wechner beinhalten werde. Er wolle etwa Förderungen für die Academia Vocalis, die Shopping City Wörgl und Buchungen in der neuen Musikschule hinterfragen. (jazz)
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