Durchschnittsmieten in Österreich im 2. Quartal leicht gestiegen
Österreicher mieten im Schnitt um 8,6 Euro pro Quadratmeter. Rund 396.200 Wohnungen sind in Österreich von der Anpassung der Richtwertmiete betroffen.
Wien – Die Durchschnittsmieten in Österreich sind im zweiten Quartal 2022 leicht gestiegen. Im Schnitt lagen die Mieten inklusive Betriebskosten bei 8,6 Euro pro Quadratmeter, bzw. 574,3 Euro pro Hauptmietwohnung. Das sind um rund ein Prozent mehr als im ersten Quartal diesen Jahres. Im Vergleich zum Vorjahresquartal haben sich die Mieten pro Quadratmeter inklusive Betriebskosten um 3,4 Prozent erhöht, wie die Statistik Austria am Donnerstag mitteilte.
Von den durchschnittlich 8,6 Euro pro Quadratmeter entfallen 2,3 Euro (150,8 Euro pro Wohnung) auf die Betriebskosten. Die Nettomiete (Miete ohne Betriebskosten) lag im zweiten Quartal diesen Jahres bei 6,3 Euro pro Quadratmeter bzw. 425,9 Euro pro Hauptmietwohnung. Das sind um rund 0,8 Prozent mehr als im ersten Quartal.
Im 2. Quartal 2022 galt für rund 396.200 Wohnungen in Österreich der Richtwertmietzins. Dies ist eine gesetzliche Obergrenze des Hauptmietzinses und betrifft alle Mietwohnungen, die vor 1953 errichtet worden sind und einen Mietvertrag nach dem 28. Februar 1994 abgeschlossen haben. Im Normalfall wird der Richtwert alle zwei Jahre an die Inflation angepasst, die letzte Erhöhung wäre 2021 fällig gewesen. Coronabedingt wurde dies allerdings aufgeschoben, weshalb die Anpassung mit erstem April dieses Jahres in Kraft trat. Die Richtwerte sind nach Bundesland unterschiedlich hoch.
Die Miete inklusive Betriebskosten erhöhte sich dementsprechend für jene Haushalte im zweiten Quartal dieses Jahres um 0,5 Prozent auf 9,55 Euro pro Quadratmeter, bzw. 584 Euro pro Wohnung im Vergleich zum ersten Quartal. Verglichen mit dem Vorjahresquartal ist das eine Steigerung um 0,9 Prozent. Die Nettomiete erhöhte sich vom ersten auf das zweite Quartal 2022 um 0,2 Prozent. Laut Statistik Austria werden sich die Auswirkungen der Anpassung des Richtwertmietzinses voraussichtlich in den nächsten Quartalen zeigen.
Private Mieten stiegen um 1,8 Prozent
Stärker gestiegen sind die Wohnkosten auf dem freien Markt. Bei privater Hauptmiete sind die Mieten mit Betriebskosten im zweiten Quartal um 1,8 Prozent pro Quadratmeter gestiegen und liegen damit bei 9,98 Euro. Die Nettomieten lagen für diese Haushalte bei 554,6 Euro pro Wohnung bzw. 7,81 Euro pro Quadratmeter, was einem Anstieg um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorquartal entspricht. Mietniveau und Anstieg sind bei diesen Wohnungen dementsprechend höher. Freie private Hauptmieten können auf Basis einer vertraglichen Wertsicherungsklausel den vereinbarten Hauptmietzins an die Inflationsrate anpassen, sofern gewisse Schwellenwerte überschritten werden.
Mietwohnungen mit Richtwertmietzins waren im 2. Quartal auch durchschnittlich kleiner. Im Schnitt waren diese Wohnungen 62,2 Quadratmeter bzw. rund 2,6 Wohnräume groß. Eine Mietwohnung (unabhängig vom Mietsegment) ist im Vergleich dazu im Durchschnitt rund 69,3 Quadratmeter groß. Wohnungen am freien Markt sind mit rund 76,6 Quadratmetern noch größer und haben rund 3,1 Räume.
Auch ob eine Freifläche vorhanden ist oder nicht, hängt laut Statistik Austria stark vom Mietsegment ab. 68,2 Prozent der Wohnungen mit Richtwertmietzins haben keinen Balkon. Umgekehrt ist es bei den Wohnungen am freien Markt: hier haben nur 32,7 Prozent der Wohnungen keinen eigenen Balkon. Die Unterschiede in der Wohnungsgröße und auch in der Ausstattung der Freiflächen sind laut Statistik Austria unter anderem auf die frühen Errichtungsjahre zurückzuführen. (APA)