Chefrezeptionistin trug Tageslosungen ins Casino: Zwei Jahre Haft
Innsbruck – Die Liebe hatte eine 37-Jährige aus Bayern im Jahr 2020 nach Tirol gebracht. Eine neue Partnerschaft und ein neuer Job als Chefrezeptionistin in einem Unterländer Top-Hotel sollten für die Frau die Vergangenheit in Deutschland vergessen machen. Diese bestand aus Betrügereien, für die sie 2019 und 2021 verurteilt worden war – zuletzt zu zehn Monaten bedingter Haft. Grund für die Missetaten war aber weniger ein schlechter Charakter als die ausgeprägte Spielsucht der Frau. Nach einer Therapie war die 37-Jährige wieder stabilisiert. Die heile Welt brach aber wieder jäh zusammen, als der neue Partner die Beziehung einfach wieder per WhatsApp-Nachricht beendete.
Fortan musste die Verlassene wieder an mögliches Glück im Casino denken. Finanziert wurden die Rouletteabende dann über zwei Monate über Tageslosungen des Hotels. Als dies aufgeflogen war, war das Geld schon bis auf ein paar Tausender verspielt. Dies minderte den gestern am Landesgericht verhandelten Betrugsschaden auf 88.623 Euro. Die Angeklagte zu Richter Bernhard Rüßkamp: „Ich hatte auf einen Schlag alles verloren – den Partner, die Wohnung in Bayern und die neue in Tirol.“
Bis drei Jahre Haft blühten trotzdem, wobei das Gericht die einschlägige Vorstrafenbelastung nicht übersehen konnte. Aufgrund aufrechter Anstellung erging deshalb ein gangbares Urteil: Zwei Jahre Haft – 16 Monate davon bedingt. Dies ermöglicht mitsamt Therapieweisungen Arbeit mit Fußfessel. (fell)