Gefiederte Therapeutinnen sind im Landecker Altenheim der Hit
Landeck – Sie können zwar weder ein Studium noch einen Doktortitel vorweisen – die Bewohner des Altenheims Landeck fliegen aber trotzdem auf diese sechs Therapeutinnen: Diese Woche traten dort Bibi, Tina, Lola, Berta, Babsi und Schneeflocke ihren Dienst an – und sahen dabei wie aus dem Ei gepellt aus. Noch Tage später gackert bzw. spricht das ganze Haus von ihrem Besuch.
Ihre Besitzerin ist die Perjenerin Dagmar Walder, die derzeit eine Ausbildung zur tiergestützten Therapeutin und Reittherapeutin macht. Dass ihre Hühner, die sie auf einem Gemeinschaftsacker im Landecker Stadtteil hält, eine beruhigende Wirkung auf Menschen haben, war ihr bald aufgefallen. Heuer fragte sie kurzerhand beim Altenheim nach, ob sie im Rahmen ihrer Abschlussarbeit vorbeikommen könnte.
„Die Hühner waren am Anfang aufgeregt und haben alles vollgek...“, schmunzelt Walder. Dann aber war der Besuch ein großer Erfolg. Dadurch, dass viele ältere Menschen selbst Hühner gehalten hatten, hatte bald jeder Bewohner etwas zu erzählen. Darum eignen sich die Tiere besonders gut in Altenheimen, ist sie sich sicher.
Die Perjenerin wollte schon immer Hühner halten. Inzwischen hat sie 20 Stück. „Es sind verschiedene alte Hendlrassen, die besonders zutraulich sind“, erzählt sie. Sie nahm vier ruhige Hühner mit – zum Streicheln. Zwei hatten Tricks drauf, wie Slalom laufen oder durch einen Reifen springen. „Es wurde sehr viel gelacht.“ Aber auch die tierischen Therapeutinnen fühlten sich wohl.
Auch Pflegedienstleiter Viktor Zolet verweist auf die positiven Auswirkungen der Hühner – von der Senkung des Blutdrucks und der Herzfrequenz bis hin zur motorischen Aktivierung. „Auf alle Fälle sind weitere Begegnungen bei uns im Heim zwischen den Bewohnern und Therapiehühnern geplant.“ (mr)