Neuer Landesfeuerwehrkommandant: Für die Kleinen und das große Ganze
Innsbruck – Mit zwölf Jahren tritt Jakob Unterladstätter in die Jugendfeuerwehr ein, vier Jahre später den aktiven Dienst an. Innerhalb der Organisation legt er – von der Orts- bis auf die Bezirksebene – eine Karriere hin, wie sie im Brandbekämpfer-Bilderbuch steht und die gestern ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Der Unternehmer aus Strass im Zillertal wird in Igls zum neuen Landeskommandanten gewählt. Den Sorgen der kleineren Wehren, die er aus eigener Erfahrung gut kennt, will sich der 51-Jährige genauso widmen wie den ganz großen Herausforderungen der Zeit.
Mehr Elektro-Autos und dadurch zunehmend kompliziert zu löschende Brände, der Klimawandel und die deshalb steigende Zahl an Katastropheneinsätzen – Themen, die laut Unterladstätter bald weiter an Bedeutung gewinnen werden. „Und dabei müssen wir schauen, den Mitgliederstand zu halten.“ Um all das zu meistern, will der Landeskommandant auf Zusammenhalt setzen, die Ausbildung weiter vorantreiben. „Feuerwehren sollen sich künftig aber auch wieder mehr auf ihre Hauptaufgaben konzentrieren können. Zuletzt kommt es immer öfter vor, dass wir für Dinge herangezogen werden, für die wir eigentlich nicht zuständig sind – das reicht vom Entfernen eines Wespennestes bis zum Absperren von Radrennen. Besonders für Wehren mit wenigen Leuten, die alle ehrenamtlich arbeiten, steigt der Aufwand dadurch nochmal weiter an.“
Unterladstätter, der Chef einer großen Transportfirma mit 60 Angestellten ist und seine Freizeit gerne mit Frau und Kindern beim Radfahren verbringt, sagt, das Feuerwehrmann-Leben sei durch Pflichtbewusstsein wie die Begeisterung für das Helfen geprägt. Trotz seiner Funktion als Landeskommandant will er mit jedem „auf Augenhöhe diskutieren“ und „Hierarchien ablegen“. Dadurch soll neuen Ideen Platz eingeräumt werden, damit sich die Rettungsorganisation weiterentwickeln kann. (bfk)