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Laura Sachslehner tritt zurück: Leiden am Koalitionspartner hat ein Ende

Laura Sachslehner war ein knappes dreiviertel Jahr Generalsekretärin der ÖVP.
© Herbert Pfarrhofer

Die Scharfmacherin der ÖVP geht nach nicht einmal einem dreiviertel Jahr als Generalsekretärin.

Wien – Nicht einmal ein dreiviertel Jahr lang war Laura Sachslehner als Generalsekretärin der ÖVP im Amt. Nach dem Rücktritt von Sebastian Kurz galt die 28-Jährige als eine der wenigen verbliebenen Vertreterinnen einer türkisen Rechtsaußenlinie. Vor allem in Ausländer- und Asylfragen tat sich die Tochter einer aus Polen stammenden Mutter als Scharfmacherin hervor. Nun hat sie mit dem unverhohlenen Infragestellen der Koalition mit den Grünen den Bogen überspannt und geht.

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Bereits im Mai waren Rücktrittsgerüchte im Raum gestanden, wurden aber dementiert. Immer wieder war Sachslehner angeeckt, legte sie die Rolle als Generalsekretärin doch weit aggressiver an als ihr Vorgänger Axel Melchior. Nicht nur den Oppositionsparteien warf sie in einer Pressekonferenz-Reihe immer wieder Scheinheiligkeit vor, auch den eigenen Koalitionspartner attackierte sie – wohl mit dem Ziel, einen Wählerabfluss Richtung FPÖ zu verhindern.

Sachslehner, am 26. Mai 1994 in Wien geboren, wurde in der Jungen ÖVP groß. Bei der Wahl 2020 schaffte sie es in den Wiener Gemeinderat/Landtag, parallel fungierte sie als stellvertretende Wiener ÖVP-Landesgeschäftsführerin. Öffentliche Bekanntheit erreichte sie unter anderem mit ihrer Kritik an Graffiti und Schmierereien an Hauswänden.

Auf Konfrontationskurs mit den Grünen

Mit den Grünen legte sich Sachslehner immer wieder an und warf ihnen etwa vor, den ÖVP-Untersuchungsausschuss für persönliche Profilierungen zu benutzen. Die größte Diskrepanz tat sich aber in Ausländerfragen auf, so sah Sachslehner etwa Österreich durch Asylanträge "leiden". In Deutschland sperrte Twitter wegen der dort geltenden Gesetze sogar einen von Sachslehners Tweets. Am Freitag stellte sie gar die Koalition mit den Grünen in Frage. ÖVP-Klubchef August Wöginger pfiff sie öffentlich zurück – das gab wohl den Ausschlag für ihren nunmehrigen Abgang.

Zur Person: Laura Sachslehner, geboren am 28. Mai 1994 in Wien. Diverse Studien der an der Universität Wien, ab 2014 Mitarbeiterin der Jungen ÖVP. Ab 2020 Gemeinderätin, seit Anfang 2022 Generalsekretärin der ÖVP. (APA)

📍 Zur Person

Laura Sachslehner, geboren am 28. Mai 1994 in Wien. Diverse Studien an der Universität Wien, ab 2014 Mitarbeiterin der Jungen ÖVP. Ab 2020 Gemeinderätin, seit Anfang 2022 Generalsekretärin der ÖVP.

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