Kroatien

Drei Tote bei Zugunglück in Kroatien

Zu dem Unglück kam es nahe der Stadt Novska.
© IMAGO/Davor Javorovic/PIXSELL

Ein Personenzug fuhr am Freitagabend auf einen stehenden Güterzug auf. Drei Menschen starben, elf weitere wurden verletzt.

Novska – Bei einem Zugunglück in Kroatien sind am Freitagabend drei Menschen ums Leben gekommen, elf wurden verletzt. Der Unfall ereignete sich in der Nähe der Stadt Novska in Slawonien, rund 90 Kilometer südöstlich von der Hauptstadt Zagreb. Ein Personenzug war auf einen stehenden Güterzug aufgefahren und entgleist, berichteten kroatische Medien.

Zu dem Unglück kam es gegen 21.30 Uhr. Der Personenzug war auf dem Weg von Vinkovci nach Novska, als er etwa zehn Minuten vor seinem Ziel gegen den stehenden Güterzug prallte. Der Güterzug, der aus der serbischen Grenzstadt Šid kam, dürfte wegen eines technisches Defekts stehengeblieben sein.

Die Ermittler vermuten, dass der Lokführer des Personenzugs den Haltesignal überfahren haben könnte. Zunächst war unklar, mit welcher Geschwindigkeit der Zug bei dem Aufprall unterwegs war. An diesem Teil der Strecke ist laut Medien eine Höchstgeschwindigkeit von 120 Stundenkilometer erlaubt.

Unter den Verletzten befinden sich laut Polizeiangaben acht Ausländer, darunter ein Kind. Die Medien berichteten, dass es sich um iranische Staatsbürger handeln soll. Es soll noch ermittelt werden, ob sie in dem Personen- oder in dem Güterzug unterwegs waren. In dem Krankenhaus in Nova Gradiška wird Berichten zufolge eine fünfköpfige Familie aus dem Iran behandelt. Keiner der elf Verletzten, die in umliegende Krankenhäuser gebracht wurden, befindet sich im Lebensgefahr.

Die drei Todesopfer sollen Kroaten sein, ihre Identität wurde am Samstag von den Behörden bestätigt, demnach starben zwei Bahnmitarbeiter, der Zugführer (52) und der Schaffner (60), sowie ein 17-jähriger Passagier aus Novska. Laut Medien handelt es sich um das zweitschlimmste Zugsunglück seit der Unabhängigkeit Kroatiens.

Die Rettungskräfte, die auf dem schwer zugänglichen Terrain die ganze Nacht im Einsatz gewesen sind, schließen den Berichten zufolge nicht aus, dass sich unter dem Wrack noch weitere Opfer befinden. Am Samstag soll dieses mit Kränen geborgen werden, hieß es. (APA)

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