Bezirk Imst

„Landesüblicher“ zur Kraftwerkseröffnung im Ötztal

BM Hansjörg Falkner, LH Günther Platter, LR Anton Mattle mit BM Jakob Wolf (v. l.) beim landesüblichen Empfang im Ötztal.
© Parth

Das Wasserkraftwerk Tumpen-Habichen wurde gestern feierlich eröffnet und gesegnet. LH Platter und LR Mattle schritten die Ehrenformationen ab.

Oetz, Habichen – Das Wasser wird der Ötztaler Ache bei Tumpen entnommen und durch einen Stollen hinab bis Habichen, wo das Krafthaus steht, geleitet. Hier wird Strom für rund 16.000 Haushalte erzeugt, bevor das Wasser wieder in die Ache gelangt. Zwar produziert die Anlage schon seit einigen Monaten Energie, doch wurde erst gestern die feierliche Eröffnung mit einem Tag der offenen Türe begangen.

Die Musikkapelle sowie die Schützenkompanie aus Tumpen und Feuerwehrabordnungen aus Oetz und Umhausen bildeten die Ehrenformationen. LH Günther Platter und Wirtschaftslandesrat Anton Mattle schritten diese mit den beiden Standortbürgermeistern Jakob Wolf aus Umhausen und Hansjörg Falkner aus Oetz ab. „Dieses Kraftwerk kommt genau zur richtigen Zeit und wird einen wichtigen Beitrag für die Tiroler Grundversorgung leisten“, betonte LH Platter. LR Mattle ergänzte: „Dieses Gemeinschaftsprojekt ist ein Musterbeispiel dafür, wie wir gemeinsam die Energiewende schaffen.“

BM Wolf sei in Zeitungsarchiven fündig geworden und habe dort bereits um 1900 Kraftwerkspläne für das „Tumpner Gstoag“, wie diese Talstufe genannt wird, gefunden: „Damals wollten Privatleute die Bahnstrecke Innsbruck-Bregenz mit Strom versorgen. Heute ist die Anlage mit einer Fallhöhe von 77 Metern Teil der Stromsicherheit des Landes Tirol.“

In knapp zweieinhalb Jahren Bauzeit wurde das Ausleitungskraftwerk an der Ötztaler Ache errichtet. Die Maschinen produzieren wichtigen Grundlaststrom. Die drei Turbinen können bis zu 22 Kubikmeter Wasser pro Sekunde verarbeiten, wie Anteilseigentümer Klaus Auer vorrechnete. Der Oetzer Bürgermeister stammt selbst aus dem Ortsteil Habichen, wo jetzt das Krafthaus steht. BM Falkner dankte für die Nachsicht aller Anrainer, die einer Belastung durch Baulärm, Sprengarbeiten, Staub und Verkehr ausgesetzt waren: „Ich möchte mich für das große Verständnis im Zuge der Bauphase bedanken.“

Via Aussendung kritisiert die Organisation „Wildwasser erhalten Tirol“, kurz WET, abermals die „gravierenden ökologischen Auswirkungen“ des Kraftwerks an der Ötztaler Ache. (top)

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