Sieg hinter dem Safety Car! Verstappen triumphiert in Monza
Weltmeister Max Verstappen hat beim Grand Prix von Italien seinen elften Saisonsieg gefeiert. Der von Rang sieben gestartete Red-Bull-Pilot verwies am Sonntag in Monza Pole-Mann Charles Leclerc im Ferrari auf den zweiten Platz.
Monza - Red-Bull-Star Max Verstappen hat den geplanten Ferrari-Feiertag im Heimrennen von Monza abgesagt. Der nur von Platz sieben gestartete WM-Leader fuhr am Sonntag unter Gelber Flagge seinen elften Saisonsieg ein. Mehr als Platz zwei war für den aus der Pole Position gestarteten Charles Leclerc im Ferrari beim Grand Prix von Italien nicht drin. Ohne das ganz große Emotionsspektakel im Tifosi-Land verabschiedete sich die Formel 1 für dieses Jahr aus Europa.
Zum Herzschlagfinale, nachdem Verstappens komfortabler Vorsprung vom Safety Car sechs Runden vor Schluss ausradiert wurde, kam es nicht. Der stehen gebliebene Bolide von Daniel Ricciardo ließ sich nicht rechtzeitig bergen. Von Pfiffen der weit über 100.000 enttäuschten Fans begleitet fuhr der überlegene WM-Leader zu seinem 31. Karriere-Sieg über die Ziellinie. Das bedeutete das erste Monza-Podium für Red Bull seit 2013.
"Wir hatten ein tolles Rennen. Wir waren auf jeder Mischung die Schnellsten", stellte Verstappen einmal mehr fest. Schon beim nächsten, dem 17. von 22 Saisonrennen in Singapur (2. Oktober), könnte er die Titelverteidigung auch rechnerisch fixieren. 116 Punkte liegt er vor Leclerc.
George Russell holte als Dritter im Mercedes einen Stockerlplatz. Auf den weiteren Plätzen: Carlos Sainz (4./Ferrari), Lewis Hamilton (5./Mercedes) und Sergio Perez (6./Red Bull). Nyck de Vries, der kurzfristig für Alexander Albon (Blinddarm) im Williams eingesprungen war, feierte seinen sensationellen neunten Rang.
Leclerc trauerte dem Neustart im Finish natürlich nach. "Das Ende war frustrierend. Ich wünschte, wir wären noch einmal renngefahren", meinte der Monegasse, der seinen zweiten Monza-Sieg nach 2019 letztlich klar verpasste. "Es wäre ein tolles Finish gewesen, vielleicht für uns auch enger, aber man sollte den Sport in den Vordergrund stellen", nörgelte auch Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko.
Nach insgesamt neun Motorstrafen hatte sich ein spektakulärer Rennverlauf angesagt. Es blieb nach den zwei Überraschungssiegen von Daniel Ricciardo (McLaren/2021) und Pierre Gasly (AlphaTauri/2020) bei dieser Hoffnung.
Leclercs hatte auf dem Hochgeschwindigkeitskurs zunächst die Flucht nach vorne auf den schnellen Soft-Reifen versucht. Doch früh war der Polster zwischen ihm und Verstappen verpufft. Schon am Start verbesserte sich Verstappen von sieben auf fünf. In die zweite Runde bog der 24-jährige Niederländer schon als Dritter ein - knapp hinter Russell. Der chancenlose Mercedes wehrte sich bis Runde fünf, da war Verstappen in der ersten Schikane vorbei. Und damit war der im Rennverlauf erwartete Zweikampf an der Spitze - zum Leidwesen von Leclerc sehr früh - eröffnet.
Die weiteren Topstars mit Motorenstrafen erlebten ganz unterschiedliche Startphasen. Sainz im zweiten Ferrari pflügte durch das Feld, der Spanier hatte sehr früh den Kurs auf einen Top-fünf-Platz eingeschlagen. Seinem "Nummer zwei"-Pendant bei Red Bull, Perez, gelang das nicht. Der Mexikaner blieb im Verkehr stecken und wechselte früh auf die langlebigen harten Reifen.
Sebastian Vettel musste sein Auto ausgerechnet am Ort seines ersten Grand-Prix-Sieges vorzeitig und zum letzten Mal im Autodromo Nazionale abstellen. Das ausgerufene virtuelle Safety Car zwang die Strategen an den Boxen zum Handeln: Leclerc holte sich für 40 verbleibende Runden die Medium-Pneus ab. Und Verstappen? Der kam wesentlich später an die Box und nahm seinem führenden Kontrahenten danach Sekunde um Sekunde ab.
Angesichts des schmelzenden Vorsprungs versuchte Leclerc den Taktik-Kniff umzudrehen: "Plan C" wurde ausgerufen und dieser sah einen zweiten Stopp des Monegassen vor. Die 20 Sekunden Rückstand, die sich damit zwischen den beiden auftaten, waren aber nur durch etwas Unvorhergesehenes einzuholen. Das passierte zwar mit Ricciardos Ausfall, doch es dauerte zu lange, bis der McLaren abgeschleppt war. Die Duellanten hatten vergeblich für den Showdown neue Reifen aufgezogen. (APA)
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