Offensive gegen K.-o.-Tropfen: Damit der Partyabend kein Albtraum wird
Ein vom Land Tirol gefördertes Projekt hat es sich zur Aufgabe gemacht, rund um das Thema K.-o.-Tropfen aufzuklären und zu sensibilisieren.
Innsbruck – Die Berichte über sexuelle Übergriffe unter Einfluss von Betäubungsmitteln im Nachtleben häufen sich aktuell in mehreren europäischen Ländern. Ein Thema sind dabei so genannte „K.-o.-Tropfen“, bei denen die Substanzen, die die potenziellen Opfer wehrlos machen sollen, unbemerkt in Getränke gemischt werden. Beim „(Needle) Spiking“ werden diese Substanzen dagegen über eine Injektion mit einer Nadel verabreicht. In Tirol sind derzeit laut einer Aussendung des Landes keine Vorfälle von „Spiking“ bekannt. Von der Verabreichung von K.-o.-Tropfen berichten dagegen mehrere Lokale und Systempartner, wie die Frauennotrufe und die Drogenarbeit Z6.
Zur Mobilisierung gegen die Verwendung von K.-o.-Tropfen und „Spiking“ in Tirol hat die Innsbruck Club Commission in Zusammenarbeit mit der Drogenarbeit Z6 sowie dem Verein „Frauen gegen verGEWALTigung“ das Projekt „NO!K.O.“ ins Leben gerufen. Dieses wird nun landesweit umgesetzt. Das Land Tirol fördert das Projekt im Rahmen des Gleichstellungspakets für das Jahr 2022 mit rund 25.000 Euro. „NO!K.O.“ umfasst eine breitangelegte mediale Kampagne genauso wie die Sensibilisierung von Nachtlokal-Besitzern und -Angestellten. Diese erhalten für ihre Betriebe Sticker, Flyer und Infomaterialien zum Auflegen.
„Ein effektiver Gewaltschutz beginnt bei Gewaltprävention: durch niederschwellige Hilfssysteme, durch eine sensibilisierte Gemeinschaft und dadurch, dass Betroffene nicht das Gefühl haben, Angst und Scham empfinden zu müssen“, betont Frauen- und Soziallandesrätin Gabi Fischer (Grüne). Hierfür sei eine Bewusstseinsbildung, wie sie im Rahmen von „NO!K.O.“ passiert, essenziell.
Mehr Informationen und Unterlagen zur Initiative „NO!K.O.“ gibt es im Internet unter www.no-ko.at (TT)
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