Tod der Queen

Tausende stehen nachts Schlange für letzten Blick auf Sarg der Queen

Zahlreiche Menschen stehen vor der Westminster Hall Schlange,um sich von Queen Elizabeth II. zu verabschieden.
© LOUISA GOULIAMAKI

Stundenlanges Schlangestehen für einen letzten Abschied von der Queen? Viele Briten nehmen das gerne auf sich. Für die kommenden Tage wird mit Wartezeiten von bis zu 30 Stunden gerechnet. Ein Wachmann brach vor der Ablöse zusammen.

London – Tausende Menschen sind in London in der Nacht auf Donnerstag Schlange gestanden, um am Sarg von Königin Elizabeth II. persönlich Abschied nehmen zu können. Der Sitz des britischen Parlaments ist in den kommenden Tagen 23 Stunden täglich geöffnet, damit Besucher am Sarg vorbei defilieren können. Der Sarg der Queen ist bis Montag 7.30 Uhr (MESZ) in Westminster Hall aufgebahrt. Zum Staatsbegräbnis in der Westminster Abbey Montagmittag werden etwa 2000 Gäste erwartet.

Schon seit Mittwochabend zog sich eine Warteschlange rund vier Kilometer weit durch das Zentrum der britischen Hauptstadt. Für die kommenden Tage wird mit Wartezeiten von bis zu 30 Stunden gerechnet. Einige Schätzungen gehen von bis zu zwei Millionen Menschen aus, die der Queen ihren Respekt erweisen wollen.

© AFP/Stansall

Mehrere Soldaten königlicher Regimenter halten an den Ecken des Sargs Totenwache. Sie sollen alle sechs Stunden abgelöst werden. Angesichts der langen Wartezeit stehen Hunderte Helfer, Polizisten und Sanitäter bereit.

Der Leichnam der Queen soll noch bis Montag in der Früh aufgebahrt bleiben. Dann wird er zur Westminster Abbey überführt, wo um 11 Uhr Ortszeit (12 Uhr MESZ) die Trauerfeier abgehalten wird. Danach findet das Staatsbegräbnis statt, zu dem Hunderte Staats- und Regierungschefs, Angehörige von Königshäusern und andere Würdenträger erwartet werden. Auch zahlreiche Mitglieder der Königsfamilie sowie die amtierende britische Premierministerin Liz Truss und mehrere ihrer Amtsvorgänger werden erwartet.

Als große Ehre gilt, dass Kaiser Naruhito und Kaiserin Masako aus Japan anreisen werden –Vertreter der ältesten Erbmonarchie der Welt nehmen traditionell eigentlich nicht an Bestattungen teil, weder in Japan noch im Ausland. Angekündigt sind auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen, US-Präsident Joe Biden, der französische Präsident Emmanuel Macron und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

"Dies ist das größte internationale Event, das wir seit Jahrzehnten veranstaltet haben", zitierte die Zeitung "The Telegraph" eine Quelle aus der Regierung. Die logistische Aufgabe sei mit der Organisation Hunderter Staatsbesuche innerhalb weniger Tage vergleichbar. Die Zeitung sprach von "einem der größten diplomatischen Momente des Jahrhunderts". (APA/dpa/AFP)

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