Tennis

Tiroler Alexander Erler gibt Heimdebüt im Davis Cup: „Ein Traum“

Mit zwei Challenger-Turniersiegen in Folge in Como und Tulln sowie 16 gewonnenen Sätzen in Serie schlägt der Kufsteiner Alexander Erler im Doppel mit Lucas Miedler mit viel Selbstvertrauen im Davis Cup auf.
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Erstmals schlägt mit Alexander Erler ein Tiroler zuhause im Davis Cup auf. Gegen Pakistan (ab morgen) geht es für den Kufsteiner nur um den Sieg.

Von Roman Stelzl

Tulln – 16 Sätze in Folge gewonnen, kein einziges Match-Tiebreak bei 6:6 und dazu zwei Challenger-Turniersiege – oder anders gesagt: Es läuft bei Alexander Erler. Der Tiroler ist im Doppel eine der großen Stützen im österreichischen Tennis geworden, und da war es nur die logische Konsequenz, dass der 24-jährige Kufsteiner auch im Davis Cup aufschlagen wird – und das in Tulln erstmals auch in der Heimat.

„Es ist ein Traum und eine große Ehre, dass ich mein Land vertreten darf“, meinte Erler vor dem Duell der Weltgruppe I mit Pakistan (ab morgen, live ORF Sport +). Und es ist auch wohlverdient: Gemeinsam mit dem Tullner Lokalmatador Lucas Miedler gewann Erler heuer bereits drei Challenger-Titel, dazu kommt einer mit dem Inder Arjun Kadhe. Damit blickt der 1,93-Meter-Hüne im Paarlauf auf sieben Challenger-Erfolge zurück – überstrahlt werden alle vom ATP-Turniersieg 2021 mit Miedler in Kitzbühel. Im Davis Cup ist es der zweite Einsatz nach der Niederlage in Südkorea.

„Wir sind bestens vorbereitet und richtig gut drauf. Das Selbstvertrauen passt auf jeden Fall“, sagt Erler. Und gut vorbereitet sind die beiden wirklich: In Tulln gewann das österreichische Duo nach Como (ITA) direkt vor dem Davis Cup das nächste Turnier auf ATP-Challenger-Ebene.

"Er muss an sich selbst glauben"

„Alex hat sich mit Lucas im Doppel etabliert. Sie können da mit den Besten mithalten“, sagt Trainer Wolfgang Thiem. Der Vater des abwesenden Tennis-Stars Dominic Thiem glaubt auch weiterhin an die Einzel-Qualitäten des jungen Tirolers, der im Einzel nur die Nummer 722 der Welt ist: „Alex hat in Kitzbühel im Vorjahr Carlos Alcaraz (Weltranglisten-Erster, Anm.) geschlagen. Und der wollte auch dort gewinnen. Er muss nur noch an sich selbst glauben, dass er ein richtig guter Spieler ist“, sagt Thiem. „Ich traue ihm zu, dass er wie aus dem Nichts einen Sprung nach vorne macht. Wie es zum Beispiel Aslan Karazew gemacht hat, der spät durchstartete.“

Der Tennis-Coach wischt die Frage nach der Favoritenrolle mit einem Lächeln weg, auch ohne seinen Sohn Dominic müsse Österreich das Duell „in aller Klarheit gewinnen“. Zumal Pakistan keinen (!) Spieler in der ATP-Weltrangliste, dafür aber zwei 42-Jährige im Kader stehen hat. Einer davon ist Davis-Cup-Kapitän Aisam-ul-Haq Qureshi, der bei den US Open 2010 im Doppel-Finale stand und als 56. des Rankings selbst zum Schläger greifen wird. An der Ausgangslage ändert das nichts, zumal Filip Misolic und Jurij Rodionov im Einzel haushohe Favoriten sind.

Für Erler selbst geht es nach dem Davis Cup gleich groß weiter: Für das ATP-Turnier in Metz (FRA/ab 19.9.) winkt ihm mit Miedler ein Startplatz. Beim 250er in Tel Aiv (ISR/ab 26.) sind die beiden so wie Thiem fix dabei.

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