„Lebensretter-Team“ aus Inzing zeigte in Luxemburg groß auf
Inzing – Riesenerfolg für das „Technical Rescue Team“ der Freiwilligen Feuerwehr Inzing: Die Ausbildungsgruppe, die sich auf die Personenbergung nach Verkehrsunfällen spezialisiert hat, holte bei der „World Rescue Challenge“ in Luxemburg, einer Art Weltmeisterschaft für Feuerwehren und Sanitäter rund ums Thema Personenrettung, den zweiten Platz in der „Standard“-Kategorie.
Ein eingeklemmter Mensch im Fahrzeug, 20 Minuten Zeit – so lautete das Szenario: Und das sechsköpfige Inzinger Team, bestehend aus Einsatzleiter Albert Ziegler, Notfallsanitäter Markus Draxl sowie Mario Gebhart, Lukas Springer, Sandro Greil und Fabian Walch, bewältigte diese Herausforderung unter den gestrengen Augen internationaler Bewerter auf eindrucksvolle Weise. Unter 36 Teams aus 17 Nationen und fünf Kontinenten in dieser Kategorie errangen die Tiroler quasi den „Vizeweltmeistertitel“.
Im Vorfeld wisse man noch nichts über das genaue Szenario, das einen erwartet, erklärt Fabian Walch. Einmal vor Ort, gelte es rasch Grundlegendes zu klären: „Welche Gefahren bestehen rund um den Einsatzort, handelt es sich um ein E-Auto oder einen Verbrenner, wie liegt der Patient im Fahrzeug?“ Dann bespricht das Team den besten Rettungsweg und wie man den Notfallsanitäter am schnellsten ins Fahrzeug bringt, während gleichzeitig das Auto stabilisiert werden muss. Es folgt die behutsame Bergung des Verletzten bis hin zur Übergabe an die Rettung. Die Inzinger hatten den Patienten nach 17 Minuten „draußen“ – und ernteten allseits Lob für die bestens eingespielten Abläufe. „Vor allem aber haben wir viel wertvolles Feedback von Bewertern und Feuerwehren aus aller Welt erhalten“, freut sich Walch.
Ein solcher Erfolg – den das Team nicht erwartet hätte – ist natürlich nicht ohne akribische Vorbereitung möglich: Seit 2010 nehmen die Inzinger an technischen Hilfeleistungsbewerben teil – in Österreich, aber auch international. So zeigten die Tiroler heuer schon bei der nationalen „Rescue Challenge“ in Irland auf. Für die Bewerbe in Luxemburg habe man dann rund 15- bis 20-mal intensiv geprobt, berichtet Walch – und hebt besonders die große Unterstützung der Nachbarfeuerwehr aus Zirl hervor, die hier österreichweite Pionierarbeit geleistet habe.
„Viele Berufsfeuerwehren sind täglich mit Unfällen konfrontiert, wir brauchen die Bergeschere hingegen nur ein paar Mal im Jahr“, sagt Walch. „Umso wichtiger ist es, gut ausgebildet zu sein, wenn es darauf ankommt.“ Zentral sei dabei die enge Kooperation mit Notfallsanitätern und Rettungsdienst, um die Patienten optimal zu versorgen. (md)