Zu Besuch bei einer „Hexe”: Die Wegweiserin vom Achensee
Gitta Klose ist am Achensee als Hexe aktiv. Warum das weder mit einer Glaskugel noch mit einer schwarzen Katze zu tun hat, weiß Autorin Sonja Piontek. Sie hat die gebürtige Deutsche in Achenkirch besucht.
Ein Interview mit einer Hexe klingt zugegebenermaßen etwas skurril, vielleicht sogar ein wenig unheimlich, auf jeden Fall aber spannend. Was darf ich erwarten? Wird sie versuchen, mich zu „verhexen“? Der Hexenbegriff war für mich nämlich seit jeher ein Sammelsurium eher negativer Assoziationen. Das durch Märchen geprägte Image der bösen Hänsel-und-Gretel-Hexe vermischte sich mit dem, was ich über die fatale Hexenverfolgung der frühen Neuzeit weiß, der über 50.000 Frauen zum Opfer gefallen sind. Mit diesem brodelnden Kessel an Kopfkino stehe ich also vor Gitta Klose, der „Achensee-Hex“. Mit einem breiten Lächeln, offenen Armen und herzlichen Worten begrüßt sie mich. Touché. Wir kennen uns noch aus der Jugend, hatten uns über zwanzig Jahre aus den Augen verloren.