München

Drei Schläge öffneten Bierfass: Münchner Oktoberfest "wie früher" eröffnet

Die Festzelte waren binnen Kürze prall gefüllt.
© CHRISTOF STACHE

Das Münchner Oktoberfest wurde am Samstag feierlich eröffnet. Oberbürgermeister Dieter Reiter schlug das erste Faß mit drei Schlägen an – einer mehr als in den Jahren zuvor. Gefeiert wird ohne Corona-Auflagen, dennoch gelten Mahnungen, vorsichtig zu sein.

München – Ozapft is: In München hat nach zwei Jahren Corona-Zwangspause das Oktoberfest begonnen. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) zapfte am Samstag das erste Fass Bier mit drei Schlägen an – die Jahre zuvor hatte er nur zwei gebraucht. Die erste Maß reichte Reiter dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), der traditionell in der Anzapfboxe dabei ist. Böllerschüsse verkündeten den Start des 187. Oktoberfestes, Reiter und Söder stießen auf eine friedliche Wiesn an.

Schon im Morgengrauen hatten Tausende Besucher in der Kälte und im Nieselregen vor der Festwiese ausgeharrt und "vorgeglüht". Als das Gelände öffnete, stürmten die Massen in Richtung Bierzelte. "Es ist das Feeling wie früher", sagte Helga Geier, die gebrannte Mandeln verkauft.

📽️ Video | BR24live: Das war Eröffnung des Oktoberfests 2022

Fest ohne Auflagen aber nicht ohne Corona

Auch wenn ohne Auflagen gefeiert werden kann – die Corona-Gefahr ist nicht gebannt. Die Behörden mahnten Besucher, bei Erkältungssymptomen einen Test zu machen und zum Schutz anderer nicht krank zum Fest zu kommen. Mediziner rechnen nach der Wiesn – wie nach anderen Volksfesten – mit einer Corona-Welle.

Der deutsche Gesundheitsminister Karl-Lauterbach rief zum Auftakt des Oktoberfestes zur Vorsicht auf. Dass das Riesenvolksfest wieder stattfinde, sei vertretbar. "Die Impfbereitschaft, das Verständnis für die Maßnahmen, die Vorsicht der Bevölkerung machen es möglich."

Eine Kellnerin kämpft sich mit Bierkrügen durch die Menge.
© CHRISTOF STACHE

Maß Bier kostet mittlerweile bis zu 13,8 Euro

Sechs Millionen Besucher kamen vor der Pandemie regelmäßig zum wohl größten Volksfest der Welt. Ob der Andrang auch dieses Jahr so groß sein wird wie früher, ist offen. Manche rechnen mit mehr Gästen – andere eher mit weniger. Bedenken wegen Corona, aber auch Geldsorgen könnten der Grund sein. Allein der Preis für die Maß Bier stieg seit 2019 um knapp 16 Prozent. Die Maß kostet nun zwischen 12,60 Euro und 13,80 Euro.

Rund 600 Polizistinnen und Polizisten sorgen während der zwei Festwochen bis zum 3. Oktober für Sicherheit. Sie werden von uniformierten Polizeibeamten aus Frankreich und Italien sowie Taschendieb-Fahndern aus mehreren Ländern unterstützt. An den Eingängen werden die Festgäste stichprobenartig kontrolliert. Wie in früheren Jahren gilt ein Verbot für größere Taschen und Rucksäcke.

Erste Bierleiche bereits zwei Stunden nach Anstich

Trinken bis zum Abwinken: Die erste "Bierleiche" ist auf dem Münchner Oktoberfest bereits rund zwei Stunden nach dem Anstich versorgt worden. Um 14.07 Uhr sei eine "volltrunkene" junge Frau aufgenommen worden, sagte der Sprecher der Sanitätsstation Aicher Ambulanz, Thomas Strobl, am Samstag. 24 Minuten später sei ein junger Mann Mitte 20 versorgt worden. In anderen Jahren waren schon Stunden vor dem Anstich die ersten Alkoholopfer vermeldet worden.

Ansonsten kam in der Ambulanz auch schon ein CT-Gerät zum Einsatz, das es dieses Jahr zum ersten Mal zur Entlastung der Krankenhäuser auf dem Festgelände gibt: Ein Franzose sei – nicht betrunken – vor einem Bierzelt gestürzt und habe sich am Kopf verletzt. (TT.vom, APA, dpa)

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