Zammer Musikgenie Johann Josef Netzer bekam Denkmal
Von Matthias Reichle
Zams – Er dirigiert – jetzt für die Ewigkeit. 158 Jahre nach seinem Tod ist das Zammer Musikgenie Johann Josef Netzer (1808–1864) noch einmal zum Leben erwacht. Vor dem Zammer Musikpavillon gibt er Vorbeikommenden den Einsatz.
Gestern wurden in der Gemeinde der modernisierte Pavillon sowie der neugestaltete und frisch umbenannte „Josef Netzer Platz“ eröffnet – und mit ihm eine Skulptur, die den Komponisten, Dirigenten und Opernintendanten bei dem zeigt, was er am liebsten tat. „Die Haltung war mit wichtig. Netzer hat die Menschen mit seinen Melodien infiziert“, sagte der Bildhauer Christian Moschen, der die Statue in nur zwei Monaten aus Stahl geformt und geschweißt hat.
„Ich hatte von Netzer vorher keine Ahnung“, gab Moschen zu. Von der Biografie blieb er aber nicht unberührt. Netzer hatte es zu internationalem Ruhm gebracht. „Er gehörte zum Freundeskreis von Franz Schubert“, wie Bürgermeister Benedikt Lensch betonte, und war ein „herausragender Komponist“, wie auch Landeshauptmann Günther Platter erklärte.
Nun wurde ihm ein „ehrendes Andenken“ errichtet. Die Bauarbeiten habe man in „Rekordzeit“ umgesetzt, so Lentsch. Sowohl Platz als auch Büste stießen gestern auf viel Begeisterung. „Wunderschön“, kommentierte so mancher. Beim Zammer Kirchtagsfest waren – wohl auch wegen der anstehenden Landtagswahl – zahlreiche politische Vertreter anwesend. Weniger glücklich als die Eröffnung verlief der Bieranstich. Über die „Bierqälerei“ witzelten Beobachter.