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Marc Elsbergs Thriller „Blackout“ heute als Miniserie im TV

Licht ins Dunkel: Moritz Bleibtreu in „Blackout“.
© ORF/Joyn/ProSieben/Timpen

Innsbruck – Schon wenige Tage nachdem der Strom weg war, schreien am Hof die Kühe vor Schmerz, weil die Melkmaschinen ausgefallen sind. Ein Fremder, der Benzin erbetteln wollte, wird zum Mitmelken gezwungen. Der Altbauer hat die Büchse im Anschlag. Die großen Verwerfungen eines europaweiten Stromausfalls kann der Fernsehmehrteiler „Blackout“ nicht zeigen: Für Massenproteste in den Metropolen fehlt dann doch die Statisterie. Aber das, was „Blackout“ zeigt, ist eindrücklich: Vergnügungssuchende hängen kopfüber in der Achterbahn und über Berlin-Mitte dunkler Rauch. In Innsbruck wird der frühere Informatiker Pierre Manzano (Moritz Bleibtreu) von einem Sonderkommando abgeführt: Er weiß, dass der „Blackout“ kein Unfall ist. Manzano misstraut den Behörden, die Behörden ihm.

Was passiert, wenn alles finster wird? Der Wiener Autor Marc Elsberg hat das in seinem Thriller „Blackout“ bis ins Detail durchgespielt. Das Buch erschien 2012. Es wurde zum internationalen Bestseller, bekam Preise – nicht nur als Thriller, sondern auch für Wissenschaftsvermittlung. In der im Vorjahr erschienenen Jubiläumsausgabe lässt sich nachlesen, dass das Buch auch auf die Politik Eindruck machte. Für die Serienadaption, die ORF 1 ab heute als Free-TV-Premiere zeigt, wurde der umfangreiche Roman verdichtet: Vieles – politisches Ungeschick, Ausgangssperre, Triage-Drohung – klingt vertraut. Die Angst winterlicher Kälte, gegen die sich nicht anheizen lässt, wirkt wie ein erschreckend aktuelles Was-wäre-wenn. Im Verlauf der sechs Episoden bleibt die Story spannend, wird aber konstruierter, die feinen Darsteller – Marie Leuenberger, Barry Atsma, Heiner Lauterbach und, und, und – erden den einen oder anderen Erklärbärdialog. (jole)

Blackout

Episoden. Folgen 1 und 2 heute ab 20.15 Uhr auf ORF 1. Im Anschluss: „Blackout – Die Doku“.

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