Zum Saisonauftakt waren die Haie vielfach Nummer eins

Von Alex Gruber

Innsbruck – Die Innsbrucker Haie führen nach dem 5:1-Sieg gegen Liga-Neuling Asiago und dem 5:2-Auftakterfolg über den KAC nicht nur die Tabelle in der ICE Hockey League mit einem imposanten Toverhältnis an: Die Truppe von Cheftrainer Mitch O’Keefe stellt mit Adam Hewelka (5 Punkte/2 Tore/3 Assists), Brady Shaw (4/2/2) und Daniel Leavens (4/2/2) auch die drei Topscorer. Verteidiger Anders Krogsgaard schrieb schon mit drei Assists an, mit Tyler Coulter und Corey Mackin haben zu Saisonbeginn zwei weitere und bereits alle fünf Imports in den Angriffsreihen getroffen. Und auch das Powerplay (Quote 45,5 Prozent) wie Penaltykilling (100 %) statten die Tiroler mit Top-Werten aus.

Das klingt zum Zungenschnalzen. Freilich ist erst Mitte September und jeder weiß, dass sich meistens nach Weihnachten im Kampf um die Top sechs und Pre-Play-off-Plätze (7–10) die Spreu in der 13er-Liga vom Weizen trennt. „Wir haben noch einen langen Weg zu gehen“, merkte O’Keefe ja nach dem Asiago-Match an. Großes Lob kam aber von der Gegenseite seitens Cheftrainer Tom Barrasso, der zweimal als Torhüter mit den Pitsburgh Penguins den Stanley Cup gewonnen hat: „Wir haben einfach gegen ein viel besseres Team verloren“, gestand der 57-jährige Amerikaner die Überlegenheit der Haie ein.

Vor dem Tor präsentierten sich die HCI-Angreifer bislang eiskalt, auch Eigengewächs Lukas Bär bewies beim 4:1 gegen die Italiener Coolness und ein feines Händchen. „Zum Glück sind wir bislang vor dem Tor richtig stark“, merkte der 25-Jährige an. Und fügte eine ganz wichtige Botschaft an: „Wir haben die beiden Spiele nicht 7:5 oder 6:4 gewonnen, sondern nur drei Gegentreffer kassiert. Das ist auch sehr positiv und ein Unterschied zu früheren Tagen.“ Dafür zeichnete auch der starke Goalie Tom McCollum (Fangquote von 95,5 Prozent) verantwortlich – und eine kollektive Disziplin, die in der Vorwärts- wie Rückwärtsbewegung über vier Linien reichte. „Wir haben zum Auftakt eine super Mannschaft mit hoher Intensität gesehen. Die vier Linien sind mit Imports und heimischen Kräften gut und kompakt zusammengestellt und unsere Ausgangslage ist nicht schlecht“, fasste HCI-Obmann Günther Hanschitz seine Eindrücke in Worte.

Die Haie-Fans waren nach dem zweiten Match mit gut einem halben Dutzend bestens gelaunter Asiago-Fans, die ihr Team trotz Niederlage gefeiert haben, auf Du und Du. Tore am Eis, Stimmung auf den Rängen – zum Saisonauftakt blieben in der Tiwag-Arena kaum Wünsche offen.

Eines ist aber auch klar: So schön der Blick auf die Tabelle und durch die rosarote Brille jetzt ist, so knochenhart wird sich der Grunddurchgang noch über 46 weitere Runden ziehen. Der Grundstein wurde im Haifischbecken (vorerst) gelegt. Dafür gebührt Applaus.