Kirchmair und Hagenaars strampelten in Italien zur WM-Krone
Trient – Wenn es lang wird, ist er in der Regel zur Stelle. Wenn es noch dazu steil bergauf geht, dann ist Stefan Kirchmair in seinem Element. Und weil es bei den vom Radweltverband UCI veranstalteten Gran-Fondo-Weltmeisterschaften in Trient lang (143,8 Kilometer) und vor allem steil (3900 Höhenmeter) war, nützte der Tiroler die Gunst der Stunde und radelte in der Klasse bis 35 Jahre ins Regenbogen-Trikot. Nachdem Kirchmair das Rennen lange Zeit mit seinem Landsmann Rene Pammer (OÖ) dominiert hatte, setzte er im finalen Anstieg („Es war eine letzte Kuppe“) alles auf eine Karte und verwies letztlich mit der Tagesbestzeit von 4:14,06 Stunden und über einer halben Minute Vorsprung Dimitri Bussard (SUI) und Sieben Devalckeneer (BEL) auf die Ehrenplätze. Der im Finish entkräftete Pammer musste mit dem unbedankten vierten Platz vorliebnehmen – freilich unter 600 in dieser Klasse gestarteten Rad-Amateuren.
Für den zweiten Tiroler WM-Titel sorgte Patrick Hagenaars. Das ehemalige Kombinierer-Talent, das nach einem Unfall seit 2003 eine Armprothese trägt, war in der Kategorie 40–44 eine Klasse für sich. Der 40-jährige Ausnahmeathlet kam wie Kirchmair solo ins Ziel und ließ in 4:30,33 Stunden den Belgier Glorieux (+43 Sek.) und den Slowenen Bratus (+44) klar hinter sich. (m.i.)