Ausstellung

„Tonart-Wortart“: Assoziationen über das Nicht-Fassbare

Wissenschaftliche Phänomene mit Kunst gefasst: Arbeiten der Mikrobiologin Helene Keller sind derzeit in Imst zu sehen.
© Hauser

Die Ausstellung „Tonart-Wortart“ sucht in der Galerie Hörmann künstlerische Annäherungen an naturwissenschaftliche Phänomene.

Imst – Wenn die zwei Mikrobiologinnen Helene Keller aus Imst und die Innsbruckerin Gabriele Werner-Felmayer durch ihre Mikroskope blicken, entdecken sie Welten, die den meisten Menschen verschlossen bleiben. Das Gesehene in Worte zu fassen oder es bildhaft darzustellen, ist im Grunde genommen kaum möglich. Selbst penibelste Recherche führt mitunter zu keinem konkreten Ergebnis, speziell wenn es um die so genannten letzten Fragen geht. Denn auf diese hat auch die Wissenschaft keine gültigen Antworten. Und da kommt die Kunst ins Spiel.

Sie kann und darf über das nicht Erklärbare, nicht Fassbare spekulieren bzw. assoziieren, sie ist keinen Beweis dafür schuldig, dient allein dazu, die eigene Phantasie und die des Betrachters zu beflügeln. Unter dem Titel „Tonart-Wortart“ wagten Helene Keller (Keramik) und Gabriele Werner-Felmayer (Lyrik) einen künstlerischen Dialog, in dem sie mit lyrisch kommentierten keramischen Objekten Phänomene des Lebendigen, des Werdens und Vergehens untersuchten. Über die Wissenschaft hinaus waren es auch Texte wie Homers „Odyssee“, Kurzprosa und Gedichte von Joseph von Eichendorff und Elfriede Gerstl sowie das Werk der Konzeptkünstlerin Jenny Holzer, die als Inspirationsquellen dienten.

So sind es etwa die zu ewigem Leben verdammte Hydra vulgaris, von Bakterien knallbunt angefärbte Mischkulturen oder Korallen als Metapher für die Evolution, welche die zwei Künstlerinnen zum Dialog forderten. Die Form der konkreten Poesie wählte Werner-Felmayer in ihrer sprachlichen Untersuchung der Begriffe „organ“, „oid“ und „morph“. Da untersucht sie die mythologischen Zusammenhänge des Gedichtes „Morpheus“, das dem Gott des Traumes gewidmet ist. Weitere Werke befassen sich mit kosmischen Leerräumen, im Englischen als „void“ bezeichnet, den Transformationen eines Tropfens oder dem Ovoiden als Form, der das Leben entschlüpft. (hau)

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