Bio-Einkäufe legten in Österreich zu, Bio weniger stark verteuert
Bio-Produkte verteuern sich auch wegen geringerer Produktionskosten weniger stark.
Wien – Österreich ist bei der Produktion von Bio-Lebensmitteln Europameister und auch beim Einkauf setzen Österreicherinnen und Österreicher besonders häufig auf Bio-Produkte.
Im ersten Halbjahr 2022 legte der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln in Österreich um rund 2,5 Prozent zu. Nahezu jeder Haushalt in Österreich kaufte von Jänner bis Juni 2022 mindestens einmal ein Bio-Produkt. Insgesamt landeten fast 31 kg Bio-Lebensmittel in den Einkaufswägen, gibt sich die AMA anlässlich des EU-Bio-Tages zufrieden.
Bereits 2021 kam der Bio-Gesamtmarkt auf 2,53 Mrd. Euro Umsatz. Rund 2 Mrd. Euro, etwa 81 Prozent, entfallen auf den Lebensmitteleinzelhandel (LEH). Das Bio-Sortiment der Einzelhändler beträgt heute bereits 12 Prozent, nach 11,3 Prozent im Vorjahr. Der Direktvertrieb und der Fachhandel steigerten den Umsatz im Vorjahr um knapp 1,2 Prozent auf 341 Mio. Euro. „Ausbaufähig“ nannte AMA-Geschäftsführer Michael Blass den Bio-Anteil in der Gastronomie, die Bio-Lebensmittel im Wert von 128 Mio. Euro kaufte.
Der Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln kann auch die aktuelle Teuerung wenig anhaben. Während konventionelle Lebensmittel sich im ersten Halbjahr durchschnittlich um 7,8 Prozent verteuerten, legten die Preise der Bio-Produkte nur um 3,5 Prozent zu. Das führe dazu, dass sich die Preise immer mehr angleichen, erklärte Bio-Austria-Obfrau Gertraud Grabmann. So wurde Bio-Frischobst im ersten Halbjahr sogar um 0,4 Prozent günstiger, während konventionelles Obst um 7,6 Prozent teurer wurde. Der Preisanstieg bei konventionellen Lebensmitteln ist unter anderem auf die hohen Energiepreise und damit auf höhere Kunstdünger-Preise zurückzuführen.
Mit 26 Prozent an Bio-Flächen hat Österreich das Ziel des EU-Bio-Aktionsplanes von 25 Prozent bis 2030 bereits leicht übertroffen und ist Bio-Europameister, wie Landwirtschaftsminister Totschnig anlässlich des EU-Bio-Tages erklärte. Das österreichische Ziel ist nun, auf 30 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche zu kommen. (ecke, APA)