Wettbewerb am Landhaus: Entscheiden müssen die Nächsten
Nachrücken lassen? Neu ausschreiben? Im Wettbewerb um die künstlerische Intervention am Neuen Landhaus bleiben weiterhin Fragen offen.
Innsbruck – Entscheidung weiterhin vertagt – so der Status quo im Wettbewerb um die künstlerische Intervention zur Erinnerung an die NS-Vergangenheit des Landhauses in Innsbruck. Auch nach dem gestrigen Treffen von KünstlerInnen, Jury und Noch-Landesrätin Beate Palfrader (ÖVP). Ende September lud Letztere zum „klärenden Gespräch“, nachdem Kritik an der Entscheidung des Landes für die Umsetzung von „Balkensturz“ laut geworden war. Unüberhörbar auch für die EinreicherInnen des Projekts: Künstlerin Ramesch Daha und das Architekturkollektiv AKT zogen ihr Konzept Mitte September aus dem Bewerb zurück.
Dabei bleibt es auch nach gestern, bestätigt Palfrader gegenüber der TT. Womit aber auch die Fragen nach der Weiterführung des Wettbewerbs offen bleiben. Wird ein anderes Projekt nachrücken? Wird gar neu ausgeschrieben? Dass es darauf keine Antworten geben wird, stellte die Noch-Landesrätin bereits vorab in einem Schreiben an die GesprächsteilnehmerInnen klar. Letztlich müsse die neue Landesregierung beschließen, ob und wie es weitergeht, hieß es dort.
Im Juli hat sich die scheidende Landesregierung für die Realisierung von „Balkensturz“ ausgesprochen, einer Installation mit 21 symbolisch auf den Vorplatz „gestürzte“ Balken als Erinnerung an das einstige Gauhaus. Der Empfehlung der Jury folgte die Politik damit nicht. Diese hatte „Wir haften für unsere Geschichte“ des Tiroler Künstlers Franz Wassermann zum eindeutigen Sieger erklärt. Auf Platz 2 war „Balkensturz“, auf Platz 3 „HÖR:MAL“ von U1 Architektur.
Um, wie sie es nennt, „Missverständnisse auf beiden Seiten“ künftig zu vermeiden, will Palfrader in ihrer letzten Regierungssitzung nun Vorschläge bei Wohl-bald-LH Anton Mattle (ÖVP) deponieren. Eine Ausstellung der zehn Projekte aus der zweiten Runde im Landhausbewerb wünscht sie sich. Ebenso wie eine Diskussion über Auswahlprozesse im Generellen. Es sei die Frage zu stellen, ob von der Jury beschlossene, ungereihte Dreiervorschläge nicht besser für Bewerbe dieser Größenordnung wären, so Palfrader. Auch um noch klarer zu machen, dass die finale Entscheidung dem Auslober – in diesem Fall also dem Land – obliegt. (bunt)
Innsbruck