Seilbahnen

Preise fahren steil bergauf, aber Urlaub in Tirol bleibt gefragt

Die Kosten vor allem für Energie explodieren, daher erhöhen die Seilbahnen für heuer die Ticketpreise deutlich.
© Böhm, Montage Repro

Innsbruck – Wer diesen Winter über Österreichs Skipisten wedeln möchte, muss dafür deutlich tiefer in die Tasche greifen als in der vergangenen Saison. Angesichts der allgemein hohen Inflation infolge des Ukraine-Kriegs und der daraus resultierenden Energiekrise drehen auch die Seilbahner massiv an der Preisschraube. Im Schnitt werden die Preise um 7 bis 8 Prozent steigen, sagt Seilbahner-Obmann Franz Hörl. Laut einem bundesweiten Rundruf der APA wird es teilweise auch Verteuerungen von bis zu 11 Prozent geben

Die Preisgestaltung sei aber Sache der Unternehmen und Verbände, so Hörl. Am Arlberg, dem größten zusammenhängenden Wintersportgebiet Österreichs, wird eine Tageskarte um rund 10 Prozent teurer sein, der Preis wird von 61 Euro auf 67 Euro steigen.

Zum Teil wollen die heimischen Seilbahnen die extrem erhöhten Kosten auch mit Energiesparmaßnahmen etwas einbremsen. Der Spielraum dafür ist aber laut Hörl eingeschränkt, da die Effizienz schon spürbar erhöht und der Energieverbrauch in den letzten zehn Jahren um rund 20 Prozent nach unten gedrückt worden sei.

Angedacht sind etwa weniger Stationsbeleuchtung, das Ausschalten von Sitzheizungen oder weniger Nachtskilauf. Auch die Seilbahnen-Geschwindigkeit könnte zu Mittag oder am frühen Nachmittag von 5 bis 6 auf 4 bis 4,5 Meter pro Sekunde reduziert werden. Fix sei hier allerdings noch nichts. Die Vorschläge liegen laut Hörl „im Ministerium“, die Branche warte nun auf konkrete Vorgaben. Außerdem würden ja auch Fußballstadien, wie etwa das Innsbrucker Tivoli und die Alianz-Arena von Rapid, „weiterhin lustig beleuchtet“.

Der Energieverbrauch des heimischen Tourismus werde in der allgemeinen Wahrnehmung aber deutlich überschätzt. Beherbergung, Gastronomie und Seilbahnen kämen laut Erhebungen des Umweltbundesamtes auf einen Anteil von nur rund 1,55 Prozent am österreichischen Gesamtenergieverbrauch, der Wintertourismus alleine auf nur etwa 0,9 Prozent des Gesamtverbrauchs. Hörl verlangt eine „Gleichbehandlung des Tourismus mit der Industrie und anderen großen Energieabnehmern“.

Dass Skiurlaube spürbar teurer werden, dürfte der Nachfrage jedoch keinen Abbruch tun: „Die Menschen haben weiterhin Lust auf Winterurlaub in den Bergen und die Nachfrage ist in den Tiroler Regionen vorhanden“, sagt Tirol-Werbung-Chefin Karin Sailer. Urlaub werde „als Möglichkeit gesehen, sich eine Auszeit von den aktuellen Krisen zu nehmen“. Allerdings würden viele Gäste noch abwarten, wie sich die Situation entwickelt, viele kurzfristige Buchungen seien die Folge. (va, APA)

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