Krieg in Ukraine

„Neue Ära der Luftverteidigung": Ukraine dankt für Rüstungslieferungen

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow bedankte sich bei den USA und Deutschland für Rüstungslieferungen.
© AFP/Ritzau Scanpix/PHILIP DAVALI

Die USA haben bisher Sicherheitshilfen im Wert von 16,8 Mrd. Dollar bereitgestellt. Auch Deutschland liefert Abwehrsysteme.

Kiew, Moskau – Nach den jüngsten schweren Angriffen Russlands auf sein Nachbarland hat sich der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow für Rüstungslieferungen aus den USA und Deutschland bedankt. "Eine neue Ära der Luftverteidigung" habe in der Ukraine begonnen, schrieb Resnikow in der Nacht zum Mittwoch bei Twitter. Das Luftabwehrsystem Iris-T aus Deutschland sei bereits angekommen. Raketenwerfersysteme des Typs Nasams aus den USA seien unterwegs.

"Das ist erst der Anfang. Und wir brauchen mehr. Zweifellos ist Russland ein Terror-Staat", schrieb der Minister weiter. Es gebe einen "moralischen Imperativ", den Himmel über der Ukraine zu schützen, um die Menschen zu retten.

Resnikow hatte auf Twitter bereits den USA für vier zusätzliche HIMARS-Raketenwerfer (High Mobility Artillery Rocket System) gedankt, die in der Ukraine angekommen seien. "HIMARS-Zeit: Eine gute Zeit für die Ukrainer und eine schlechte Zeit für die Besatzer", schreibt er nach der Ankunft der mobilen Mehrfachraketenwerfer auf Twitter. Die Vereinigten Staaten haben der Ukraine während des Krieges bereits Sicherheitshilfen im Wert von mehr als 16,8 Milliarden Dollar bereitgestellt.

Aus Deutschland wurde einem Medienbericht zufolge das erste von vier zugesagten Luftverteidigungssystemen vom Typ IRIS-T SLM an die Ukraine übergeben. Die Übergabe sei nahe der polnisch-ukrainischen Grenze erfolgt, berichtet die Wochenzeitung "Der Spiegel". Drei weitere Einheiten werden laut dem deutschen Verteidigungsministerium im kommenden Jahr geliefert.

Nach Angaben des ukrainischen Militärs haben die jüngsten russischen Raketenangriffe mehr als zehn Städte schwer getroffen, darunter Lemberg, Bachmut, Awdijiwka und Saporischschja. "In den vergangenen 24 Stunden haben die Besatzer erneut zu massiven Raketenangriffen gegriffen - mehr als 30 Marschflugkörper, sieben Luftangriffe und 25 Fälle von Beschuss", teilen die Streitkräfte mit. Das ukrainische Militär habe mehr als 100 russische Soldaten in der südlichen Region Cherson getötet. Es gibt zunächst keine Angaben zu Opfern auf ukrainischer Seite. Reuters konnte die Berichte über die Kampfhandlungen nicht unabhängig überprüfen.

Vor dem Treffen der NATO-Verteidigungsminister am Mittwoch hat die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) die russischen Raketenangriffe in der Ukraine scharf verurteilt. "Mit dem Raketenbeschuss ukrainischer Städte terrorisiert Putin unverhohlen die Zivilbevölkerung. Seine Verachtung gegenüber den Menschen steigt offensichtlich mit dem Scheitern seiner Pläne", sagte Lambrecht den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Unsere Unterstützung für die Ukraine müssen wir unvermindert fortsetzen." Gerade die Lieferung von Flugabwehrsystemen sei deshalb der richtige Schritt. (APA/Reuters/dpa)

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