Roboter, die am Fließband arbeiten und Bier zapfen
Innsbruck – Der Arm hebt sich, ergreift die Kiste, die sich über das Fließband nähert, und stellt sie zu Boden. Ein anderer hebt Holzbretter hoch, in die Löcher gebohrt werden. Ein dritter Roboter zapft Bier. Denn ja, auch das kann mittlerweile voll automatisiert erfolgen. Schankroboter können Ressourcen freimachen, sodass die heiß begehrten Arbeitskräfte woanders eingesetzt werden können. Einzig: Irgendjemand muss auch diese Roboter bauen, programmieren, bedienen. „Aus der Industrie kommt zunehmend der Hilferuf, dass Experten fehlen“, schildert Benjamin Massow, Leiter des Zentrums für Produktion, Robotik und Automatisierung – einer Kooperation zwischen MCI und Industriellenvereinigung (IV) Tirol. Automatisierungspotenziale werden erhoben und Jugendliche angeworben, „in der Hoffnung, dass sie sich für einen technischen Bildungsweg entscheiden“, erklärt Massow. Denn „trotz positiver Berufsaussichten würden entsprechende Bildungswege von noch viel zu wenigen jungen Menschen bestritten. Insbesondere junge Frauen zögern vor der Wahl eines technischen Bildungswegs – egal, ob technische Berufsausbildung, technisches Gymnasium, HTL oder technisches Studium“, sagt Massow.
Damit sich das ändert, konnten gestern Schüler, Lehrer, Auszubildende und Ausbilder moderne Robotersysteme, industrielle Bildverarbeitungssysteme sowie roboterunterstützte Montage- und Verpackungsarbeiten im MCI kennen lernen. Mit rund 50 Personen wurde im Vorfeld gerechnet, 200 spazierten durch die acht Stationen. Weitere Veranstaltungen dieser Art sollen folgen. (ah)