Fünf Menschen in North Carolina erschossen: Verdächtiger gefasst
Die Bürgermeisterin spricht von „sinnloser Gewalt", die Polizei kann zu den Hintergründen bislang nichts sagen: Erneut hat in den USA ein Bewaffneter mehrere Menschen erschossen.
Raleigh – In der Stadt Raleigh im Südosten der USA sind fünf Menschen durch Schüsse getötet und zwei weitere verletzt worden. Der mutmaßliche Schütze – ein 15-Jähriger - habe am Donnerstag in einem Wohngebiet beim Fluss Neuse in der Nähe eines Wanderweges das Feuer eröffnet, teilte die Polizei mit. Nach stundenlanger Fahndung sei der Verdächtige in einem Haus gestellt und festgenommen worden. Der Zustand des mutmaßlichen Täters sei kritisch. Die Hintergründe der Tat sind unklar.
Raleigh ist die Hauptstadt des Bundesstaates North Carolina und hat rund 470.000 Einwohner. Raleighs Polizeichefin Estella Patterson sagte am Freitag, die Todesopfer seien im Alter von 16 bis 52 Jahren gewesen. Unter ihnen sei acuh ein Polizist gewesen, der nicht im Dienst, sondern auf dem Weg zur Arbeit gewesen sei. Ein weiterer Beamter, der zu einer Hundestaffel gehört, sei leicht verletzt worden. Er habe das Krankenhaus inzwischen verlassen können. Der Zustand der zweiten verletzten Person sei jedoch kritisch.
Viele Fragen blieben zunächst unbeantwortet - unter anderem dazu, wie sich die Tat genau abspielte, welchen Hintergrund die Attacke haben könnte und wie der Verdächtige sich seine Verletzungen zuzog. Die Ermittlungen liefen, betonte Patterson. Zum Motiv für die Tat gebe es noch keine Erkenntnisse.
Die Bürgermeisterin der Stadt, Mary-Ann Baldwin, forderte: „Wir müssen diese sinnlose Gewalt in den USA beenden, wir müssen uns mit der Waffengewalt auseinandersetzen." North Carolinas demokratischer Gouverneur Roy Cooper sagte: „Heute Nacht hat der Terror unsere Türschwelle erreicht. Der Alptraum einer jeden Gemeinde ist in Raleigh eingetroffen."
Die USA haben seit langem mit einem riesigen Ausmaß an Waffengewalt zu kämpfen. Schusswaffen sind in dem Land oft leicht erhältlich. Nach jüngsten Daten der Gesundheitsbehörde CDC wurden allein 2020 in den USA rund 20.000 Menschen erschossen - also mehr als 50 pro Tag. Im Jahr 2020 waren Schusswaffenverletzungen auch erstmals Todesursache Nummer eins bei Kindern und Jugendlichen - noch vor Verkehrsunfällen. (APA/dpa)