Bezirk Imst

Alpines Leben im Klimawandel im Fokus beim Geoforum in Niederthai

Der Hochvogel bricht auseinander. Der Dolomitblock lagert auf weichen und nachgiebigen Kalken und Tonschiefergesteinen.
© Landesgeologie Tirol

Das 24. Geoforum in Niederthai beschäftigt sich wieder mit aktuellen Naturgefahren. Nicht alles verursacht der Klimawandel.

Niederthai – Kommende Woche wird das zweite Dutzend Geoforum Umhausen in Niederthai vollgemacht. Seit 24 Jahren nimmt die Fachtagung, die heuer am 20. und 21. Oktober stattfindet, aktuelle Naturereignisse und auch das praktikable Leben im Klimawandel unter die Lupe. So steht es durchaus „unter dem Aspekt des Klimawandels“, wie Präsident Gunther Heißel betont. Allerdings geschehe „dies – im Unterschied zur Diskussion in der Öffentlichkeit, die auf die Auswirkungen der Treibhausgase im Wesentlichen im Hinblick auf das Kohlendioxid fixiert ist – durch die Behandlung von Aspekten, die es den Menschen in den alpinen Regionen selbst ermöglichen, die Auswirkungen des Wettergeschehens zu kontrollieren und auch zu minimieren“.

Den Auftakt bestreitet Herbert Hofstätter. Er beleuchtet die Tragweite der Geothermie, die auch eine umweltfreundliche Gewinnung von Frackinggas beinhaltet. Hofstätter ist auch der Referent des öffentlich zugänglichen Abendvortrages am Donnerstag um 19 Uhr zum Thema „Der grüne Hebel für eine nachhaltige Energieversorgungssicherheit“.

„Auch der zweite Vortrag behandelt ein für den alpinen Raum zentrales Thema, nämlich die Zukunft des Skisportes“, betont Heißel. Die Auswirkungen des Wetters und damit auch der sich stetig ändernden klimatischen Verhältnisse auf Verkehrswege und Siedlungsräume behandeln mehrere Tagungsbeiträge, etwa zur Sicherung von Straßen vor Blockstürzen und Felsabbrüchen (Beispiel Schlossgalerie) oder von Auswirkungen auf Wohngebiete durch Hangrutschungen (Beispiel Grins). Ebenso Thema ist der Gipfel des Hochvogels in den Allgäuer Alpen, der auseinanderreißt: „Dieser Berg steht alleine, ohne umgebende andere Berge, die ihn stützen könnten. Seine spröden Dolomitgesteine lagern auf nachgiebigen Kalken und Tonschiefergesteinen, weshalb der Berg zunehmend auseinanderbricht.“

„Die Folgen des Wettergeschehens und die sich stetig ändernden klimatischen Verhältnisse sind im Alpenraum besonders sichtbar und spürbar“, begrüßt LHStv. Josef Geisler die Tagung. Umso wichtiger sei es, „Lösungen zu finden, wie etwa Verkehrswege und Siedlungsräume geschützt werden können. Es geht auch darum, wie wir unsere Energieunabhängigkeit möglichst rasch und nachhaltig erreichen.“ (pascal)

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