Abmeldungen von der Schule in Tirol noch akut
Innsbruck – Die Zahl der Schulabmeldungen hatte sich während der Pandemie Corona-bedingt auf rund 7500 verdreifacht – Lerngruppen, die sich als „neue Schule“ ausgaben, wurden österreichweit ein Problem. Im Bildungsministerium hatte man darauf mit strengeren Regeln für die Anmeldung zum häuslichen Unterricht reagiert. Den Bildungsdirektionen wurde zudem ein Instrumentarium gegeben, um zu unterscheiden, ob erlaubter häuslicher Unterricht in einer Gruppe etwa von Geschwistern, die von einem Elternteil daheim unterrichtet werden, vorliegt oder eine nicht genehmigte Privatschule.
Im Schuljahr 2020/21 lag in Tirol die Zahl noch bei 440 abgemeldeten Schülern. Ein Teil von ihnen – rund 150 Schülerinnen und Schüler – ist bereits wieder in die Schule zurückgekehrt: „Es sind viel weniger im häuslichen Unterricht, aber es ist noch Thema und wir schauen im Sinne der Kinder genau hin“, sagt Bildungsdirektor Paul Gappmaier. Eine Externistenprüfung ist für betroffene Kinder Pflicht. Wer diese nicht besteht, muss wieder in eine normale Schule wechseln. Hierzu gibt es bei einer kleinen Gruppe von Eltern derzeit Probleme. Es würden Anzeigen seitens der Bildungsdirektion wegen Verletzung der Schulpflicht bei der BH laufen. Gappmaier spricht in diesem Zusammenhang von rund 40 Kindern in Tirol. Dass Kinder in der Schule fehlen, die dort sein müssten, muss man ernst nehmen: „Die Schule ist für Kinder ein guter Ort, wenn es ums Lernen und soziale Kontakte geht“, so Gappmaier. (TT, lipi)