Lienzer Bergbahnen setzen auf „Bergerlebnis Card“ für Einheimische
Die Lienzer Bergbahnen führen eine „Bergerlebnis Card“ ein. Die heimische Bevölkerung will man ganzjährig auf die Berge bringen.
Von Christoph Blassnig
Lienz – Ein vertraglich gesicherter Strompreis ermöglicht den Lienzer Bergbahnen (LBB) eine „moderate“ Anhebung der Ticketpreise – zumindest noch einmal für die kommende Wintersaison. „Wir werden vereinzelt die Betriebsgeschwindigkeit von Liften reduzieren“, kündigte Geschäftsführer Mario Tölderer gestern in einem Pressegespräch an. Es werde jedoch zu keinen geplanten Stillständen in den beiden Lienzer Skigebieten kommen, eine ausreichende Schneedecke vorausgesetzt. Nur bei wenig Auslastung und an den Tagesrandzeiten seien langsamere Liftfahrten zu rechtfertigen. 55 Euro wird eine Erwachsenen-Tageskarte ab sofort kosten. Bei Preiserhöhungen in der Branche von bis zu 14 Prozent falle die Anhebung der LBB mit sechs bis acht Prozent vergleichsweise gering aus.
Franz Theurl, TVB-Osttirol-Obmann und Vorsitzender des LBB-Aufsichtsrates, konnte sich einen Seitenhieb nicht verkneifen: „Die Bergbahnen werden jetzt wirtschaftlich und nicht mehr politisch geführt.“ Obwohl zentrale Liftanlagen und Gebäude zum Teil seit Jahrzehnten in Betrieb sind, sei man dank Rücklagen auf künftige Investitionen vorbereitet.
Investiert wurde bereits in neue Schneekanonen am Hochstein, die Beschneiung am Zettersfeld wurde vervollständigt. Ein zentimetergenaues Monitoring der Schneedecke soll den Einsatz von Wasser und Energie für die Beschneiung optimieren.
Neu ist die Abkehr vom Marketing des „Terrassenskilaufs“ am Zettersfeld. Stattdessen möchte Tölderer die Bevölkerung im Einzugsgebiet („30.000 Leute“) mit einer „Bergerlebnis Card“ ganzjährig in die Höhe befördern. Bis 15. November gibt es für diese Winter-Saisonkarte eine Ermäßigung von 15 Prozent, Erwachsene zahlen 423 Euro. Als Bonus ist im Kartenpreis die Sommer-Saison 2023 bis 31. Oktober bereits inkludiert.