Umfrage: Stimmung bei Managern im Tief
Die Stimmung in der österreichischen Wirtschaft ist deutlich getrübt. Das bestätigt eine aktuelle Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte.
Wien – Die Welt- und Wirtschaftslage ist unsicher und das drückt die Stimmung bei heimischen Unternehmen ins Tief. Dies gilt zumindest, wenn es nach einer Umfrage vom Oktober des Beratungsunternehmens Deloitte unter 300 Führungskräften geht. Demnach sehen 91 % in der Preisentwicklung die größte Herausforderung, 89 % beklagen die gesamtwirtschaftliche Lage, und die Hälfte fürchtet Energieengpässe im Winter. Zwei Drittel versuchen, die Krise strategisch abzufedern.
Während vor etwa einem Jahr noch 86 % der Befragten die Stimmung innerhalb des Managements positiv einschätzten, sei das aktuell nur mehr bei 42 % der Fall. Damit ist die Führungsebene noch verhältnismäßig gut gestimmt, gehe man nach ihrer Wahrnehmung zur Belegschaft. Denn dort spüre nur ein Viertel der Manager eine positive Stimmung. „Inflation und geopolitische Spannungen gehen nicht spurlos an den Unternehmen vorbei“, so Deloitte-Österreich-Chef Harald Breit. Das zeige sich auch beim Blick in die Zukunft. Acht von zehn Betrieben würden in den kommenden Monaten mit einem gesamtwirtschaftlichen Abschwung rechnen. Das sei auch kein Wunder, denn nahezu jedes Unternehmen sei derzeit von den Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine betroffen, so Breit.
Trotz aller Herausforderungen zeigten sich die Führungskräfte aber pragmatisch und reagieren mit einer Anpassung ihrer Geschäftsstrategien. Neben den Versuchen, die Krise abzufedern, gehe es noch mehr ums Finden geeigneter Mitarbeiter. Das stehe für jedes zweite Unternehmen im Fokus. Hebel wie Innovation und Zukunftsinvestitionen würden angesichts der aktuellen Situation an Bedeutung verlieren. „Trotzdem darf es aber nicht nur um Schadensbegrenzung gehen, die Unternehmen müssen schon jetzt Vorkehrungen für die Zeit nach der Krise treffen“, so Breit abschließend. (TT)