Tirol

Finaler Krach unter Freunden: Palfrader fordert weiterhin „fair pay“

Beate Palfrader ist noch bis Dienstag Kultur-Landesrätin.
© Axel Springer

Eine Mitteilung der scheidenden Kultur-Landesrätin Beate Palfrader sorgt für Hektik im Büro von LH Mattle.

Innsbruck – Faire Bezahlung für Kulturschaffende ist unter dem Anglizismus „fair pay“ zum Politikum geworden, als der Kulturbetrieb durch Corona in Existenznot geriet. Länder und Bund haben erhoben, wie angemessen die Förderungen sind. Das Ergebnis: Zwischen tatsächlicher und fairer Bezahlung klafft ein riesiges Loch. 2,1 Millionen Euro müssten Bund, Länder und Gemeinden pro Jahr mehr zuschießen, damit Angestellte von professionellen Tiroler Kulturinstitutionen gerecht bezahlt werden können.

Mit Zielrichtung „fair pay“ ließ Kulturlandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) die Kulturförderung des Landes im (schon beschlossenen) Budget 2023 um 425.000 Euro anheben. Sie verlangt, dass ihr Nachfolger im Kulturressort, der künftige LH Anton Mattle (ÖVP), „diesen Weg konsequent weitergeht“. Um die Kluft von 2,1 Mio. Euro zu schließen, müsste das Land die Kulturförderung 2024 (+275.000 Euro) und 2025 (+350.000) weiter erhöhen.

Palfrader wollte dies per Aussendung, wohl einer ihrer letzten, mitteilen. Wie die TT erfuhr, entstand um dieses Papier, an sich reine Routine der Landes-PR, aber ein Tauziehen unter Parteifreunden.

Das Büro des designierten LH Mattle (er hat künftig auch die Finanzen über) wollte die Aussendung stoppen. Erst als Palfrader drohte, selbst an die Medien zu gehen, durfte sie ihre Mitteilung via Pressedienst versenden. Bis Dienstag ist die Landesrätin ja noch in Amt und Würden. (mark)