Kein Damen-Riesentorlauf in Sölden, auch Zermatt-Abfahrten für Männer gestrichen
Aufgrund der Schneefälle musste der Start des Damen-Riesentorlaufs, der für heute am Rettenbachferner in Sölden geplant war, abgesagt werden.
Sölden – Der alpine Ski-Winter hat mit einer Absage begonnen. Wegen Schneeregens und schlechter Sicht und der weiteren Prognose kann der Weltcup-Riesentorlauf der Frauen in Sölden nicht durchgeführt werden. Zunächst war in den frühen Morgenstunden das komplette Programm um eine Stunde verschoben worden, kurz vor acht Uhr früh erfolgte die endgültige Absage. Für das Männerrennen am Sonntag hoffte man auf Wetterbesserung, die Pistenpräparierung wird ein Kraftakt.
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"Besser kein Rennen als ein schlechtes Rennen. Gegen das Wetter sind wir leider alle machtlos", erklärte ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl der APA. "Gott sei Dank ist Schnee auf dem Großteil der Strecke niedergegangen, vorher hat es aber geregnet und dadurch war gestern schon die Piste von den Temperaturen aufgeweicht. So hat natürlich nichts angezogen, das ist auch die Grundursache, dass die Basis der Piste einfach zu weich war." Letztlich sei es eine Sicherheitsfrage gewesen, die klar für die Absage gesprochen habe.
"Zu viel Schnee, die Sicht ist schlecht. Es ist nicht ans rennmäßige Skifahren zu denken, weil es die Sicherheit der Athletinnen gefährdet", meinte auch der neue österreichische Frauen-Rennsportleiter Thomas Trinker, dessen Premiere sich nun voraussichtlich um zwei Wochen verschieben wird. Aufgrund der schlechten Prognosen blieben seine Läuferinnen in der Früh im Ort und traten die Fahrt zum Rettenbachgletscher gar nicht erst an. "Es ist auch für die ganzen Arbeiter sehr gefährlich, sich auf so einem Hang zu bewegen", betonte FIS-Technik-Renndirektor Markus Mayr.
Piste nicht rennfertig: Keine Zermatt-Abfahrten für Männer
Der Speed-Aufakt der Alpin-Skifahrer in der kommenden Woche am Fuße des Matterhorns ist abgesagt worden. Der Abfahrtspiste mit Start im schweizerischen Zermatt und Ziel oberhalb von Cervinia in Italien fehlt vor allem im unteren Teil die ausreichende Schneedecke. Das teilte der Weltverband FIS am Samstag mit. Die beiden Abfahrten, die für 29. und 30. Oktober geplant waren, werden nicht ersetzt.
Die Frauen sollen eine Woche später am 5. und 6. November zwei Abfahrten auf der Piste "Gran Becca" bestreiten. Die Schneekontrolle dafür soll am kommenden Dienstag, 25. Oktober, stattfinden. Das Speed-Opening gilt als eines der Prestigeprojekte von FIS-Präsident Johan Eliasch, der damit "die Löcher im Kalender" bis zu den Weltcup-Events Mitte November stopfen und prächtige Fernsehbilder vom Panorama in die Welt senden wollte.
Vor der endgültigen Absage hatte es Überlegungen gegeben, die Strecke von unten zu verkürzen und das Ziel weiter hinaufzusetzen. Diese wurden letztlich aber verworfen - aus logistischen und Sicherheitsgründen, da auch die Sturzräume fehlen. "Man weiß, wenn man nur eine Piste herbringt für Speed, ist auch der Sicherheitsraum außerhalb der Piste eine wichtige Sache", sagte Herbert Mandl, Leiter Ski alpin im ÖSV. "Momentan sind es fast 300 Meter, die fehlen", meinte Stefan Abplanalp, Ski-Experte des Schweizer Fernsehens.
Der obere Teil der Piste sei intakt, auch für die Frauen-Rennen werde man aber etwas Wetterglück, sprich kalte Temperaturen in den nächsten Tagen benötigen. Das Ziel in Laghi Cime Bianche liegt auf fast 2.800 m Seehöhe. "Das ist eine Challenge für den Veranstalter", sagte Mandl. Schon in der Vorwoche, als die Schneekontrolle ursprünglich angesetzt war, hatte die Lage eigentlich für die Absage der Männer-Rennen gesprochen. Die Organisatoren bekamen aber eine zusätzliche Frist bis zum (heutigen) Samstag eingeräumt.
Österreichs Männer waren jedoch bereits am Freitag auf die Nachricht von der Absage eingestellt. "Die Abfahrten werden gestrichen und nicht mehr nachgetragen, das ist sicher so. Ist schade", meinte der dreifache Olympiasieger Matthias Mayer. "Es waren 14 Abfahrten zu 10 Slaloms, mit 12 ist man immer noch gut bestückt. Wir haben genug Speedrennen", stellte Rennsportleiter Marko Pfeifer fest. Der leichte Speed-Überhang im Weltcup-Kalender ist nun aber weg. Nach dem Ausfall der Rennen in Zermatt/Cervina wird das Männer-Speedteam nun am Rennhang in Sölden trainieren.
Im Frauenbereich bedeutete das die erste Absage in Sölden seit 2006, die Männer reisten zuletzt 2017 und 2018 unverrichteter Dinge wieder ab. Um dies am Sonntag zu verhindern und eine rennfertige Piste hinzubekommen, werden enorme Anstrengungen unternommen. "Es wird für morgen ein Kraftakt werden. Wir werden jetzt unsere Schneekanonen befüllen, damit wir bei jeder Kanone Wasserschläuche ansetzen können, um im Notfall für morgen mit Wasser und Salz eine rennfertige Piste zu präparieren", sagte Rennleiter Rainer Gstrein. Er hoffte, dass es am Samstagnachmittag aufklaren wird.
Auch Mandl zeigte sich zuversichtlich. "Es ist herzubringen. Das Wetter ist morgen favorabel, ich sehe das durchaus realistisch", sagte der frühere Langzeit-Cheftrainer von Österreichs Frauen. Das erste Rennen für den aktuellen Frauen-Kader soll gemäß Kalender nun am 5. November stattfinden. Am Fuße des Matterhorns mit Start in Zermatt ist eine Abfahrt angesetzt, am Tag darauf noch eine zweite. Grundsätzlich werde es, was die Temperaturen betrifft, in nächster Zeit schwierig bleiben, meinte Mandl. "Es ist nächste Woche leider keine Kälte in Sicht. Es wird warm bleiben." (APA)
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