Bund: Zelte bleiben notfalls ganzen Winter auch in Tirol
Von Liane Pircher
Innsbruck – In Tirol hält die Kritik an den zwölf errichteten Zelten in Absam an. Man will die Situation klären, auch rechtlich. Eindeutig klar ist hingegen die Lage für die Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU): „Wenn das Land keine oder zu wenige Objekte zur Verfügung stellt, sind Zelte die einzige Alternative“, sagt Pressesprecher Thomas Fussenegger. Dass Menschen im Falle auch im Winter in Zelten schlafen müssten, hätten die Bundesländer bereits im Vorfeld verhindern können, schließlich habe man als Bundesagentur seit Monaten darauf hingewiesen, dass sich die Lage zuspitzt: „Es kommen tagtäglich einige hundert Menschen in Österreich an. Unsere Kapazitäten sind erschöpft, es war klar, dass es Platz braucht“, so Fussenegger.
Dass wenig gut beheizbare Zelte die schlechteste Option zur Unterbringung sind, vor allem im Winter, würde niemand abstreiten. Aber: „Bevor Menschen bei Minustemperaturen auf der Straße schlafen müssen, sind Zelte besser.“ Heißt: Die Zelte bleiben notfalls auch im Winter.
Während man in Tirol hektisch nach Objekten sucht und bis Ende November mehr anbieten will, ist man in Vorarlberg – auch dort wurde die gesetzlich verpflichtete Quote nicht erfüllt – einen Schritt weiter. Es würde bereits ein erstes Container-Areal errichtet werden, so Fussenegger. Flächen und Parkplätze seien einfacher zu finden als fixe Unterkünfte. Und Container sind humaner als Zelte.
Nicht vorhersagen könne man, wie sich der Flüchtlingsstrom weiterentwickeln werde, erfahrungsgemäß würden es Richtung Winter weniger werden bzw. sei Österreich für viele nur Zwischenstation.
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