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Feller über ÖSV-Enttäuschung in Sölden: „Das tut natürlich extrem weh"

Zan Kranjec (SLO/2.Platz), Marco Odermatt (SUI/1. Platz) und Henrik Kristoffersen (NOR/3. Platz) feierten am Podest. Die ÖSV-Herren landeten außerhalb der Top Ten.
© BARBARA GINDL

Gesamtweltcup-Titelverteidiger Marco Odermatt präsentierte sich in Sölden bereits gut in Form. Der Schweizer siegte am Sonntag vor Zan Kranjec (SLO) und Henrik Kristoffersen (NOR). Für Österreichs Ski-Herren verlief der Auftakt ernüchternd: Marco Schwarz landete beim Heimspiel am Rettenbachferner als bester ÖSV-Läufer auf Rang 13.

Sölden – Marco Odermatt hat seine Sonderstellung im Riesentorlauf auch zum Auftakt der neuen Saison in Sölden unter Beweis gestellt. Der Schweizer brachte seine Halbzeitführung im Finale mit der neuntbesten Laufzeit runter und gewann am Sonntag vor dem Slowenen Zan Kranjec und dem Norweger Henrik Kristoffersen. Ein verpatztes Heimrennen erlebten die ÖSV-Läufer: Als Bester wurde Marco Schwarz 13., der Halbzeit-Fünfte Manuel Feller fiel in der Entscheidung auf Rang 16 zurück.

„Vielleicht war es ein bisschen Zu-viel-Wollen"

Der Tiroler kam in seinem zweiten Lauf nicht mehr richtig auf Zug und musste am Ende +1,81 Rückstand zur Kenntnis nehmen. „Vielleicht war es ein bisschen Zu-viel-Wollen. Im Steilhang war kein einziger runder Schwung dabei. Mir tut der Buckel weh, weil ich in jeden Schlag rein bin", sagte Feller. „So kann man sich auch wieder Kreuzweh holen. Dann ist man selber schuld. Das tut natürlich extrem weh vor dem Publikum."

📽️ Video | Odermatt in Sölden nicht zu stoppen

Auch Patrick Feurstein („Unten kriege ich immer brutal auf den Deckel") fiel zurück und wurde schließlich 22. Schwarz ärgerte ebenfalls, dass er den denselben Abschnitt „ein bisschen verkackt" habe. „Ein paar gute Schwünge waren aber dabei."

Schon 2019 und 2020 hatte kein Österreich beim Heimrennen auf dem Rettenbachferner die Top Ten geknackt. „Das Ergebnis schaut ein bisschen blöd aus", fasste der neue Männer-Rennsportleiter Marko Pfeifer zusammen. „Ich glaube, wir haben uns unter unserem Wert verkauft. Wir sind phasenweise gut Ski gefahren, das hat man gesehen. Aber in Summe haben wir nicht einen guten Lauf runtergebracht."

Odermatt zeigte im Finale keineswegs eine fehlerfreie Fahrt, damit gesellte er sich jedoch zu seinen Kollegen. „Ich wusste, alle anderen werden Fehler machen, ich werde auch Fehler machen", meinte der Gesamtweltcup-Sieger der Vorsaison und Riesentorlauf-Olympiasieger im Zielraum. Auf Kranjec hatte der Blondschopf aus dem ersten Durchgang sieben Zehntelsekunden Vorsprung, der nahezu unverändert blieb. „Es ist jedenfalls cool, wieder Rennen zu fahren. Schön, zurück zu sein."

Kristoffersen widmete Sieg verstorbenem Mateschitz

Kristoffersen hatte in Teil eins mit Startnummer vier den mit Spannung erwarteten ersten Weltcup-Auftritt der Skimarke Van Deer-Red Bull Sports von Marcel Hirscher hingelegt und war auf den sechsten Platz gekommen. Den Firmennamen auf seinen Skiern hatte Kristoffersen jedoch überkleben müssen. Lediglich am Belag war der „Van Deer"-Schriftzug sichtbar.

„Mit dem richtigen Material", wie Kristoffersen feststellte, sei in dieser Saison einiges möglich im Slalom und Riesentorlauf. Seinen dritten Platz widmete der Red-Bull-Sportler dem am Samstag verstorbenen Firmenchef Dietrich Mateschitz.

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Vincent Kriechmayr startete als 25. des ersten Durchgangs früh in die Entscheidung, rutschte jedoch im Steilhang am Innenski weg. Damit war die Zeit dahin, der Oberösterreicher wurde schließlich 27.

Matthias Mayer schied wie Dominik Raschner im ersten Durchgang aus. Raphael Haaser verpasste als 38. die Qualifikation für den zweiten Durchgang. „Ich glaube, es war von oben bis unten eine saubere Fahrt, aber ab und zu so mit Halbgas", meinte der Tiroler. (APA, TT.com)

⏱️ Endstand | Riesentorlauf der Herren in Sölden