„Lernort Landeck": Ein Blick über den schulischen Tellerrand
Die Landecker Mittelschule Clemens Holzmeister startete für ihre Schüler ein Lern-Projekt der besonderen Art: Mit dem „Lernort Landeck“ wird ein nachhaltiges Netzwerk in der Region geknüpft.
Von Verena Obermüller
Landeck – Dass man in der Schule nicht nur für Prüfungen, sondern auch – oder vor allem – für das Leben lernt, diesen Grundsatz scheint sich die Mittelschule Clemens Holzmeister in Landeck auf ihre Schulfahnen geschrieben zu haben. Nach einer zweijährigen Coronapause starteten dort Lehrer wie Schüler wieder voller Tatendrang mit dem Projekt „Lernort Landeck“ („LeLa“) durch. An insgesamt sechs Vormittagen im Schuljahr 2022/23 sollen sich Schüler in zusammengewürfelten Kleingruppen auf eine spannende Reise durch ihre eigene Heimatregion begeben. Dabei erstrecken sich ihre 14 „Reiseziele“ von wichtigen öffentlichen Einrichtungen über Vereine bis hin zu historisch bedeutsamen Orten der Stadt.
Das Projekt soll den Schülern eine neue Sicht auf die Dinge – abseits von Klassenzimmern und Schulbänken – eröffnen und steht unter dem Motto „Bewegung – Begegnung – Beziehung“: Auf ihrem Stationenlauf begegnen sie Erwachsenen in unterschiedlichen beruflichen oder ehrenamtlichen Aufgabengebieten und können quasi im Vorbeigehen neue Bekanntschaften schließen. Zudem hören sie Geschichten über berufliche Werdegänge, blicken hinter die Kulissen verschiedener Branchen und stoßen im besten Falle auch auf eigene Interessen. Neben einer beruflichen Orientierung ziele die Aktion für die Schüler auf eine „lebendige und nachhaltige Beziehung zu ihrem unmittelbaren Lebensumfeld“ ab sowie darauf, „das Interesse daran zu entwickeln, sich aktiv am öffentlichen Leben unserer Stadt zu beteiligen“, heißt es aus dem Direktionsbüro von Schuldirektor Helmut Pauli.
Bei den Projektpartnern der Stationsbetriebe wurde auf eine Mischung aus breit gestreuten Tätigkeitsfeldern geachtet: In der Reiseroute enthalten sind zum Beispiel Einsatzstellen wie Polizeiinspektion und Feuerwehrwache, städtische Einrichtungen wie Rathaus und Bezirkshauptmannschaft, historische Plätze wie Schloss Landeck, musikalische Anlaufstellen wie Landesmusikschule oder Stadtmusikkapelle sowie Wirtschaftstreibende.
Ein erfolgreicher Auftakt der LeLa-Reihe fand bereits am vergangenen Freitag statt. Für einige Schüler ging es dabei direkt in die Umweltwerkstatt Landeck, wo ihnen vor Augen geführt wurde, was mit dem täglich produzierten Müll passiert. Auch der Besuch der Orgel in der Stadtpfarrkirche Landeck war Teil der ersten Stationen und bot den Jugendlichen die einzigartige Möglichkeit, den Erzählungen von Organisten Leonhard Köck über ein damals wie heute eindrucksvolles Instrument zu lauschen.