Auf der Suche nach Sozialkompetenz

Rektor im Gespräch: Medizin-Uni hält an Aufnahmetest fest

Rund 16.000 Interessenten gab es zuletzt für die 1850 Studienplätze an den Med-Unis in Innsbruck, Wien, Graz und Linz. In Innsbruck waren es 1427 ÖsterreicherInnen und 1609 aus EU- und Drittstaaten.
© Böhm

Der Rektor der Med-Uni Innsbruck, Wolfgang Fleischhacker, hält soziale Kompetenz für schwer messbar und den Aufnahmetest für zeitgemäß. Von einem Pflegepraktikum als Zugangsschlüssel rät er ab.

Ein verpflichtendes Pflegepraktikum statt des Aufnahmetests. Können Sie dem Vorstoß etwas abgewinnen?

Wolfgang Fleischhacker: Dieser Vorschlag ist ungefähr so alt, wie ich mich zurückerinnern kann. Er wurde bereits auf verschiedenen Ebenen diskutiert und auch wieder verworfen.

Warum?

Fleischhacker: Es ist ganz schwer, objektiv und überprüfbar festzustellen, ob jemand im Rahmen eines Pflegepraktikums soziale Kompetenz erwerben konnte. Zudem müsste man festlegen, wo jemand ein solches Praktikum machen könnte, das dann angerechnet wird. Die Palette ist groß. Es könnte eine mobile Einrichtung sein, ein Altenwohnheim, das Rote Kreuz oder eigentlich jede soziale Einrichtung. Momentan wird nur ein Pflegepraktikum in Krankenhäusern diskutiert.