Junge Spanierin wird nach Demo-Teilnahme im Iran festgehalten
Teheran – In dem seit rund zwei Monaten von Protesten gegen die Regierung erschütterten Iran ist eine junge Spanierin verschwunden. Die 24-Jährige sei vor einigen Tagen inhaftiert worden, berichtete die iranische Menschenrechtsorganisation HRANA, die ihren Sitz in den USA hat. Sie sitze hinter Gittern, hieß es. Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur teilte das Außenministerium in Madrid am Donnerstag mit, die junge Frau sei "in Gewahrsam der iranischen Behörden".
Vor rund zwei Wochen war bereits ein 41 Jahre alter spanischer Fußballfan, der von seiner Heimat aus zu Fuß auf dem Weg zur Weltmeisterschaft in Katar war, im Iran zunächst spurlos verschwunden. "Beide sind derzeit in Gewahrsam der iranischen Behörden", teilte das Außenministerium in Madrid mit. Man arbeite "intensiv, damit die Situation so schnell wie möglich geklärt wird".
Die Gründe, die zur Festsetzung der beiden Spanier geführt haben, wurden vom Ministerium vorerst nicht bekanntgegeben. Die Familien würden aber über jede Entwicklung informiert. Nach Medienberichten soll die sozial stark engagierte Spanierin an einer Demonstration gegen die Regierung in Teheran teilgenommen haben.
Im Iran gehen seit rund zwei Monaten immer wieder Menschenmassen auf die Straße und protestieren gegen die Führung. Auslöser war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini in Polizeigewahrsam. Mehr als 10.000 Menschen wurden im Zusammenhang mit Protesten nach Angaben von Menschenrechtlern festgenommen. (APA/dpa)
14.000 Menschen festgenommen
Menschenrechtsorganisation: Mehr als 300 Tote bei Protesten im Iran
Massenproteste