Erweiterung des Terminals

42,5 Millionen für Wörgler Terminal: ÖBB hält am Stammgleis fest

Am Terminal in Wörgl werden Lkw auf die RoLa verladen. Ein Stammgleis würde auch den direkten Güterverkehr ermöglichen.
© Hrdina

Die ÖBB planen für die Erweiterung des Terminals Wörgl 42,5 Mio Euro bis 2028 ein. Darin enthalten ist auch das Stammgleis für den regionalen Güterverkehr.

Wörgl, Kundl – Einen Tunnel zu graben allein, reicht nicht. Für die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene braucht es neben der für 2032 geplanten Inbetriebnahme des Brennerbasistunnels (BBT) viele große und kleine Infrastrukturmaßnahmen – nicht nur auf österreichischer Seite. Eines dieser Mosaiksteinchen wartet im Grenzgebiet zwischen Wörgl und Kundl auf Umsetzung – und das seit mittlerweile zehn Jahren. An der Idee eines Stammgleises, über das auch das Gewerbegebiet im Kundler Ortsteil Luna mit Schienen erschlossen werden könnte, halten die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) weiter fest. Das zeigt sich im nun öffentlich einsehbaren Rahmenplan 2023–2028.

Insgesamt 42,5 Mio. Euro sind für den Ausbau des Terminals Wörgl vorgesehen. Ein Teil betrifft das Stammgleis. Es beinhaltet allgemeine Ladegleise, um Waren auf Schiene zu bringen, sowie ein Anschlussgleis zum Gewerbegebiet im Kundler Ortsteil Luna – ein lang gehegter und finanziell mitgetragener Wunsch des Holzproduzenten Pfeifer. Das Unternehmen nutzt bereits den Schienenverkehr, die „letzte Liefermeile“ – etwa zwei Kilometer – zum Firmenstandort südlich des Wörgler Terminals bestreiten Lkw. Diese würden mit dem Stammgleis wegfallen. Von 20.000 Fahrten weniger im Jahr ging man bereits 2013 aus – eine Entlastung für die stark frequentierte A12-Anschlusstelle Wörgl West, an der sich eine der größten Lkw-Tankstellen des Landes befindet. „Durch die Errichtung des Stamm- und Ladegleises Kundl können RoLa-Verkehr und Wagenladungsverkehr am Teminal Wörgl entflochten und damit effizienter gestaltet werden. Damit können einerseits die auf der Schiene transportierten Volumina für die Firma Pfeifer verlagert und so Lkw-Verkehr vermieden werden und andererseits die Kapazitäten am RoLa-Terminal erhöht werden“, erklärt ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair. Fiele die aktuelle Verladestelle von Pfeifer am Terminal weg, würde auch Platz für den Ausbau des ÖBB-Terminals frei werden.

Die RoLa selbst soll künftig mehr Lkw (und damit Verkehr) anlocken. 2021 wurden laut ÖBB 160.000 Lkw durch Tirol transportiert – eine Rekordmenge im Zehn-Jahres-Vergleich. Möglich wären bei bestehender Infrastruktur und „einem gewissen Vorlauf“ bis zu 400.000 Lkw. Heuer verspüre man wegen wegfallender Kunden (Ukraine-Krieg) und Baustellen ohnehin Rückgänge, merkt Gasser-Mair an.

Eilig hat man es so gesehen mit einem Ausbau der RoLa nicht. Das Stammgleis hingegen ist im Plan mit einer Fertigstellung 2026 gekennzeichnet. Hinter dem Termin dürfte ein dickes Fragezeichen stehen. Seit Jahren wird versucht, Grundeigentümer an Bord zu holen. „Der Ankauf der nötigen Grundflächen ist im Laufen“, teilen die ÖBB mit. (jazz)

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