Keine Identitätsprüfung mehr

Viele Fake-Accounts von Promis: Twitter pausiert Abo-Verifizierung

Echt oder nicht? Twitter hatte erst am Mittwoch die von Musk angekündigte Neuordnung bei der Vergabe der Häkchen umgesetzt.
© APA/AFP/GLENN CHAPMAN

Einige Nutzer legten mit den gekauften Häkchen glaubwürdig wirkende Fake-Accounts an – etwa für Basketball-Star LeBron James, die Spielefirma Nintendo und Ex-Präsident Donald Trump.

San Francisco – Twitter hat die Möglichkeit, mit Abo-Zahlungen ein Verifikations-Häkchen zu kaufen, nach einer Welle gefälschter Accounts von Marken und Prominenten pausiert. Das Abo solle voraussichtlich Ende kommender Woche wieder verfügbar sein, schrieb der neue Twitter-Besitzer Elon Musk in einem Tweet in der Nacht zum Sonntag. Er machte keine weiteren Angaben etwa dazu, wie das System besser gegen täuschend echt aussehende Fake-Accounts geschützt werden soll.

Twitter hatte erst am Mittwoch die von Musk angekündigte Neuordnung bei der Vergabe der Häkchen umgesetzt. Bisher wurden sie Prominenten, Politikern und Unternehmen nach einer Prüfung von Twitter gewährt. Nach dem neuen Modell bekommt das Häkchen jeder, der acht Dollar im Monat bezahlt. Eine Identitätsprüfung gibt es nicht. Das Häkchen sieht dabei in beiden Fällen gleich aus. Ob man es mit einem früheren, tatsächlich verifizierten Account oder mit einem neuen, gekauften Häkchen zu tun hat, wird erst aus einem Text nach Anklicken des Symbols klar.

Nintendo, Trump und Chiquita

Einige Nutzer legten mit den gekauften Häkchen glaubwürdig wirkende Fake-Accounts an – etwa für Basketball-Star LeBron James, die Spielefirma Nintendo und Ex-Präsident Donald Trump. Der Pharmakonzern Eli Lilly entschuldigte sich bei Twitter-Nutzern, die ein Fake-Account glauben ließ, Insulin werde künftig kostenlos vertrieben. Ein angeblich verifizierter Fake-Account von Chiquita verkündete, die brasilianische Regierung gestürzt zu haben.

Musk hatte Twitter vor zwei Wochen für rund 44 Milliarden Dollar (42,69 Mrd. Euro) gekauft. Die Firma macht seitdem unter anderem die Zurückhaltung großer Werbekunden zu schaffen. Werbeeinnahmen machten zuletzt rund 90 Prozent der Twitter-Erlöse aus. (APA/dpa)

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