Tiroler SPÖ will kostenlose Abtreibungen in allen Spitälern
Soziallandesrätin Eva Pawlata (SPÖ) will den Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen in Tirol erleichtern. Abtreibungen sollen „flächendeckend an allen öffentlichen Krankenhäusern“ und kostenlos angeboten werden – mit einem Beratungsangebot, das aber „auf keinen Fall kirchlich“ sein dürfe, so Pawlata am Sonntag in einem APA-Interview. In der Frauenpolitik will sie den Fokus auf Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit legen. Ferner will sie das Mindestsicherungsgesetz überarbeiten.
Beim Thema Abtreibung könnte es spannend werden. Bis dato gab die ÖVP den Forderungen der SPÖ oder der Grünen nicht nach. Abtreibungen sind in Tirol nur bei einem niedergelassenen Wahlarzt möglich. Dieser geht bald in Pension. Im Wahlkampf hatten sich bei einer Podiumsdiskussion in Innsbruck Ende September alle am Podium sitzenden Politikerinnen für eine kostenlose Abtreibung in Spitälern eingesetzt. Am Podium saß auch die jetzige Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele von der ÖVP. Man sei sich einig, hieß es damals, dass eine kostenlose Abtreibung in allen Bezirksspitälern möglich sein müsse.
Seit gestern würden alle Innsbruckerinnen „gratis“ arbeiten. Die SPÖ-Frauen forderten bei einer Verteilaktion in der Stadt mehr Lohngerechtigkeit. „Innsbrucker verdienen im Schnitt 53.000 Euro im Jahr, Innsbruckerinnen rund 42.000 Euro“, kritisierte SPÖ-Frauenvorsitzende Selma Yildirim. (aheu)