Reserven in Energiekrise

Gasspeicher-Füllstand in Deutschland knackte 100-Prozent-Marke

245,44 Terawattstunden Erdgas sind in Deutschland gespeichert.
© IMAGO/Frank Hoermann / SVEN SIMON

Die Gasspeicher in Deutschland sind prall gefüllt. Das gilt als zentral, um bei ausbleibenden Lieferungen vor allem aus Russland abgesichert zu sein.

Berlin – Der Füllstand der Erdgasspeicher in Deutschland hat die 100-Prozent-Marke geknackt. Dies ging am Dienstag aus im Internet veröffentlichten Daten des europäischen Gasspeicherverbandes GIE hervor. Demnach wurden nach jüngsten Angaben am Montag in den Speichern 245,44 Terawattstunden Erdgas registriert. Dies lag leicht über der 100-Prozent-Marke von 245,39 Terawattstunden, die das sogenannte Arbeitsgasvolumen angibt.

Zum Vergleich: Im Jänner und Februar 2022 wurden laut Bundesnetzagentur in Deutschland insgesamt knapp 227 Terawattstunden Erdgas verbraucht.

"Das von den Gasspeicherbetreibern ausgewiesene Arbeitsgasvolumen gibt die gesicherte Kapazität an", hatte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, am Montagabend erklärt, als der bekannte Wert noch knapp unter 100 Prozent lag. Die physikalischen Möglichkeiten der Speicher lägen teilweise darüber, sodass einige mehr Gas einspeichern könnten. "Deshalb kann auch über 100 Prozent hinaus weiter eingespeichert werden."

Bei der Prozentangabe betrachtet die GIE-Transparenzplattform AGSI den Füllstand nur in Bezug auf das Arbeitsgasvolumen. Daher erreicht der ausgewiesene Wert maximal 100 Prozent. Auch auf EU-Ebene waren die Speicher am Montagvormittag gut gefüllt: Die AGSI-Seite verzeichnete einen Füllstand von 95,6 Prozent.

Die Speicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit ein Puffersystem für den Markt. Für gewöhnlich sind sie mit Beginn der Heizperiode im Herbst gut gefüllt. Bis zum Frühjahr nehmen die Füllstände dann ab. Am 1. Februar sollen sie laut Energiewirtschaftsgesetz noch zu 40 Prozent gefüllt sein. (APA, dpa)

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