„KiWi-Handelswelt“ in Imst: Mit Spaß ins Unternehmertum
Imst – Der Imster Stadtsaal ist in ein richtiges Marktgefühl getaucht: Überall Kinder, die ihre Ware an den Mann – oder die Frau – bringen wollen, über 170 Eltern und Großeltern sind da. Manche junge Händler sind verkleidet und werben Schilder tragend für ihre Produkte. Der Eifer ist ihnen ins Gesicht geschrieben. „In Imst ist es am lautesten“, lacht Nadja Elmer von der Agentur EEC, die im Auftrag der Tiroler Wirtschaftskammer nicht nur die „Handelswelt“, sondern auch den „Erlebnisraum Energie“ und die „Erlebniswelt Baustelle“ in den Bezirken organisiert. Im Stadtsaal sind es etwa 100 Kinder der 3. und 4. Klassen aus Volksschulen und der ersten Klasse einer Mittelschule. „Wir hätten so viele Anmeldungen gehabt, aber wir haben hier nicht so viel Platz“, so Elmer. Am Montag und Dienstag war man in Reutte gestartet, heute und morgen macht die Veranstaltung in Innsbruck Station, nächste Woche kommt Landeck an die Reihe. „Insgesamt erreichen wir mit dieser tirolweiten Aktion rund 1000 Kinder“, freut sich Elmer nach der zweijährigen Corona-Pause.
„In den Bezirken gibt es diese Aktion jetzt schon zehn Jahre“, erklärt der Geschäftsführer der Imster Bezirkskammer, Nico Tilg. In Innsbruck war man früher dran.
Die Vorbereitungen auf diese Veranstaltungen laufen schon Wochen im Vorhinein. In den Klassen werden Gruppen gebildet, die sich mit der Herstellung, Werbung und dem Handel ihrer eigenen Produkte beschäftigten. 110 „KiWi-Euros“ erhalten sie. Davon entfallen erst einmal zehn auf die „Miete“, der Rest auf Wareneinsatz. Den Kindern wird auch das Kalkulieren von Verkaufspreisen beigebracht. Werbestrategien werden ausgearbeitet, Plakate und Flyer gestaltet und sogar ein „Gewerbeschein“ wird unterschrieben. Am großen Tag der Vorstellung – wie im Imster Stadtsaal – gilt es dann, „KiWi-Punkte“ zu sammeln. „Für Laufen und Streit im Team gibt es Abzüge“, erklärt Elmer. Und wer auf über 100 Punkte kommt, der wird mit einer Medaille belohnt.
„Die ganze Vorbereitung ist spannend, realitätsnah und sehr detailliert“, freut sich Tilg über das Engagement und die Motivation, die die jungen Kaufleute an den Tag legen und „die man bespielen muss“. Solche wirtschaftlichen Themen schon bei den Jüngsten in den Schulen anzusprechen, „ist Wissensvermittlung, die Spaß macht“, betont Elmer. (pascal)