Tiwag-Vorstand Herdina über Investitionen: „Alleine 6 Millionen Euro im Ötztal“
Längenfeld – Tiwag-Vorstand Johann Herdina absolvierte einen seiner letzten Medientermine vor seinem Ruhestand per Jahresende im Ötztal: „Die Tiwag investiert von Langkampfen bis zum GKI (Gemeinschaftskraftwerk Inn, Anm.) 170 Millionen in die Ökologisierung Tiroler Fließgewässer. Im Zuge des Ausbaus im Kühtai werden 36 Millionen für den Inn und weitere Flüsse und Bäche in die Hand genommen. Alleine im Ötztal 6 Millionen Euro.“
Am Beispiel Längenfeld erklärt sich, was es alles zu „reparieren“ gilt. „Nach der Grundzusammenlegung wurden nicht nur viele kleine Feldstrukturen bereinigt, auch die Ötztaler Ache wurde immer mehr begradigt“, erinnert Längenfelds BM Richard Grüner: „Um die Felder zu entwässern, wurde ein Gießen-System angelegt.“ Gießen sind Entwässerungsgräben, um die Felder bei Längenfeld trockenzulegen und sie so besser nutzen zu können. Mit der Begradigung der Ache, die hier über weite Strecken „Kanalcharakter“ hat, ging auch eine stetige Eintiefung des Bachbetts einher. Die Folge: Die Auen fielen ebenfalls mit der Zeit trocken.
Hier setzt nun die Renaturierung der Tiwag an. „Es werden neue Lebensräume und Überschwemmungsbereiche geschaffen. Die Biodiversität nimmt zu. Fische können die Ache und die Gießen wieder als Lebensräume nutzen“, bestätigt Tiwag-Projektleiter Klaus Feistmantl. Am Ende soll der bestehende und gut frequentierte Spazierweg wiederhergestellt sein. Hinzu kommt ein kleiner Rastplatz in der Nähe einer der Renaturierungen. Der Längenfelder Talboden, in welchem sich 13 Kilometer an Gießen befinden, wird über 12 Kilometer ökologisch aufgewertet. Vier Fischtreppen sollen einen Fischaustausch zwischen den Gießen und der Ache ermöglichen.
„Die Hochwassersicherheit bleibt durch die Maßnahmen aufrecht und wird sogar leicht verbessert“, bestätigen die Tiwag-Verantwortlichen. Am Berg im Ortsteil Grieß sowie im vorderen Ötztal Höhe Sautens werden in nächster Zeit während der Niedrigwasserperiode bis Mai ebenfalls Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt. (top)