Gesetz zur Gewinnabschöpfung: Tiwag wartet ab, Plus für Verbund-Aktie
Stromkonzerne geben sich zu den Auswirkungen des Erlösdeckels bedeckt. Indes kam es zu Kurssprünge an der Börse.
Innsbruck – Welche Auswirkungen haben die gestern von der Bundesregierung präsentierten Pläne zu Übergewinnsteuer und Einnahmendeckel für den Tiroler Landesenergieversorger Tiwag bzw. seine Gastochter Tigas? Konzernchef Erich Entstrasser hält sich diesbezüglich bedeckt. Er wolle erst den konkreten Gesetzentwurf analysieren, teilte er der TT mit. Auch auf die Frage, wie sich derzeit der Gewinn im Tiwag-Konzern bzw. bei der Tigas im Vergleich zum Vorjahr entwickelt, hielt sich Entstrasser zurück. Der Jahresgewinn werde wesentlich davon abhängen, wie die eingespeicherten Gasmengen zum Jahreswechsel bewertet werden. Die Tiwag „sollte aber nicht unter dem Vorjahresergebnis liegen“, erklärte Entstrasser. Im Vorjahr erzielte der Tiwag-Konzern einen operativen Gewinn (EBIT) von rund 119,5 Millionen Euro.
Auch der Verbund-Konzern, mehrheitlich im Eigentum der öffentlichen Hand, teilte gestern mit, die konkreten Auswirkungen derzeit noch nicht nennen zu können. In einer Aussendung signalisierte der Verbund aber „Verständnis, dass ein Beitrag zur Entlastung der Haushalte und auch der Industrie geleistet werden muss“. Das Unternehmen bereite die Umsetzung der Maßnahmen vor.
Die börsennotierten Stromversorger reagierten gestern auf die Maßnahmen der Bundesregierung – Obergrenze bei Stromerzeugern erst ab 1. Dezember 2022, bis Ende 2023 befristet – mit Kurssprüngen. Die Verbund-Aktie schnellte gestern um knapp 8 % nach oben, die Papiere des Niederösterreichischen EVN-Konzerns zogen um knapp 6,3 % an.
Auch die Aktie des teilstaatlichen Ölkonzerns OMV stieg gestern um knapp ein Prozent. (mas, APA)
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