Wirbel um Plan zu Tariferhöhung

Stadtwerke Lienz: Rückzahlungen vom Tisch, Blanik für mehr Augenmaß

Die Stadtwärme Lienz sorgte in den vergangenen Tagen für heftige Debatten.
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Innsbruck – Die schwarz-rote Landesregierung war alarmiert, schließlich wollte die Stadtwärme Lienz (Tiwag-Next Energy Solutions GmbH) aufgrund bestehender vertraglicher Regelungen auch rückwirkend ab 1. Jänner die Preise für Fernwärme kräftig anheben. 800 Euro Nachzahlung hätte das für einen Durchschnittskunden bedeutet – 5100 Abnehmer hat die Stadtwärme. Arbeiterkammerpräsident Erwin Zangerl drohte sogar mit einer Klage gegen das Tochterunternehmen des Landesenergieversorgers Tiwag – mit der Geschäftsstelle in Lienz wäre die AK nämlich selbst betroffen gewesen –, doch die ist jetzt vom Tisch.

Am Freitag hat es intensive Gespräche zwischen Tiwag-Eigentümervertreter und Landeshauptmann Toni Mattle (VP) und dem Vorstandsvorsitzenden der Tiwag, Erich Entstrasser, gegeben. Auch Zangerl und Mattle waren im ständigen Austausch. „Es wird keine rückwirkende Preissteigerung für 2022 geben“, stellte Mattle am Samstag fest. „Es werden jetzt gemeinsam mit unseren Experten neue Verträge ausgearbeitet“, fügte Zangerl hinzu, der Mattle in seiner Funktion als Eigentümervertreter für die Vermittlung bedankt. Als Aufsichtsratsvorsitzender der Tiwag – siehe nebenstehenden Artikel – müsste Mattle hingegen die operativen Interessen der Tiwag vertreten.

Die Lienzer Bürgermeisterin und Landtagsvizepräsidentin Elisbeth Blanik (SPÖ) ist vorerst einmal froh darüber, dass eine Lösung gefunden wurde und es keine Nachzahlungen gibt. „Trotzdem muss die Preiskalkulation für die angekündigte Erhöhung um 55 Prozent für das kommende Jahr auch noch einmal kritisch hinterfragt und diskutiert werden.“ Sie erwartet sich von einem Tochterunternehmen einer Landesgesellschaft ein Vorgehen mit Augenmaß. Vor allem, was die Preisgestaltung und den Umgang mit den Betroffenen betrifft. (pn)

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Catharina Oblasser

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